Mit 112 Jahren noch mittendrin

Am morgigen Donnerstag, 8. März, ist es soweit: Therese Fenners feiert ihren 112. Geburtstag. Unglaublich: in Viersen 1906 geboren, erlebte sie den 1. Weltkrieg im damals beschaulich kleinen Viersen. Heute, im Viersener Haus Maria Hilf lebend, erzählt sie gerne Pflegern und Besuchern längst vergangene Anekdoten aus ihrem langen Leben.

Stellt sich die Frage: wie schafft man es, so alt zu werden? Ihre Antwort: „Das weiß ich auch nicht – aber aus Alkohol und Zigaretten habe ich mir nie etwas gemacht, höchstens mal ausnahmsweise beim Kegeln.“ Dabei stand das Familienwohl immer an erster Stelle. Nach dem 2. Weltkrieg – Lebensmittel waren knapp – waren selbst Fußwege von Viersen nach Straelen und Wankum nicht zu weit, um bei Bauern Butter und Eier einzutauschen.

Neben Tanzen war ihr auch Lesen immer wichtig: gut 500 Bücher aus der Maria Hilfschen Bibliothek hat sie gelesen.

Zu ihrer Familie gehören zwei Kinder, drei Enkel und eine in der nahen Umgebung wohnenden Urenkelin, ihr Mann verstarb 1991. Damit lernte sie die Schattenseiten des Älterwerdens kennen: heute hat sie ihre neun Geschwister, Freunde und Bekannte alle überlebt.

Eine kleine Anekdote: vor ihrem 110. Geburtstag kurierte sie eine Erkrankung im Krankenhaus aus. Bei der Visite verstand Therese Fenners nicht, was ihr der Arzt erklärte. Dies gab sie ihm klar zu verstehen. Frage des Arztes: „Frau Fenners, wo haben Sie denn ihr Hörgerät?“ Ihre Antwort: „Herr Doktor, ich habe kein Hörgerät, sie müssen nur etwas lauter mit mir reden.“ Fazit: mit Humor wird man so alt!

(StadtSpiegel)