: Nachwuchs für Aquarianer

Wer die Aquaristik zum Hobby hat oder vielleicht machen möchte, der ist am Samstag, 23. November, zum Tag der offenen Tür beim Verein für Aquarien- und Terrarienkunde Viersen eingeladen. Einblick in die Welt der Fische inklusive.

Viersen. Schon über 90 Jahre hat der Verein für Aquarien- und Terrarienkunde Viersen – 1926 gegründet – auf seinem Buckel. Als einer der ältesten Vereine in Viersen plagen aber auch ihn Nachwuchssorgen. „Zurzeit haben wir 13 Mitglieder, wir brauchen mehr helfende Hände, die ein Becken betreuen möchten. Es wäre schade, wenn der Verein irgendwann aufgelöst wird“, berichtet Georg Kruse, Vorsitzender des Vereins. Selbst hat Kruse, seit 48 Jahren begeisterter Aquarianer, rund 15 Becken zu Hause, seit 20 Jahren ist er im Verein. Sein Vereinskollege Lutz Schüller (Schriftführer) ist seit fast acht Jahren mit Begeisterung als Mitglied dabei.

„Vor einigen Wochen haben wir unsere neueste Errungenschaft, ein 1.280 Liter-Seewasseraquarium hier aufgebaut“, erzählt er begeistert. Für den Umzug und Aufbau habe man ein ganzes Wochenende gebraucht. Bislang haben zwei Clownfische das Becken noch für sich. Nemo lässt grüßen!

Jetzt heißt es täglich füttern, die Korallen mit Plankton versorgen, mal Seewasser nachkippen, alle zwei Wochen Wasserwechsel. „Doch die Pflege unserer Becken macht gar nicht so viel Arbeit, wie viele vielleicht denken, die Installation ist aufwendiger“, weiß Schüller.

Im Vereinsraum an der Gladbacher Straße 189 (ehemals Feldmühle) ziehen so manche Becken die Aufmerksamkeit auf sich. Schwefelkopfmaulbrüter, Flaggenbuntbarsche und Welse tummeln sich in Hunderte Liter Wasser fassende Becken. Auch ein Paludarium mit Pflanzen gibt es.

Im Südamerika-Becken tummeln sich gerade über 200 kleine Mini-Fische neben erwachsenen Exemplaren. „Das ist der Nachwuchs der Feuermaulbuntbarsche, und die Eltern passen auf“, erklärt Georg Kruse. Die Verteidigung gegen die Scalare scheint eine Daueraufgabe und ist sehr interessant anzusehen, auch für den Aquaristik-Laien. Im Afrika-Becken tummeln sich Fischarten aus dem Malawi- und Tanganjikasee. Hier treiben die Kuckuckswelse ihr „Un“-Wesen. Ja, Kuckuckskinder gibt es nicht nur in Vogelnestern. Kruse: „Die Kuckuckswelse schieben den Maulbrütern ihre Eier quasi unter. Nach 20 bis 25 Tagen schlüpfen die fremden Larven im Maul der Mutter und fressen den eigenen Nachwuchs dort auf“. Man spürt, hier gibt es geballtes Wissen rund um das Thema Fische. „Da sollten Sie aber mal unseren früheren Vorsitzenden hören, was der für ein Wissen hat, das steht in keinem Buch“, sagt der Aquarianer. Deswegen sei auch der Infoaustausch mit Kollegen (einige der Mitglieder sind über 80 Jahre!) so wichtig, auch um die eigenen Erfahrungen weiter zu geben. Jeder habe ein anderes Knowhow mit anderen Fischen. Das Thema Aquaristik würde man gerne auch der Jugend näher bringen. So gibt es auch drei Nano-Becken mit kleinen Garnelen, wo sich Jugendliche mal ausprobieren könnten. „Und wir haben auch weiterhin Lust zu erweitern, ein Becken von 2,20 Meter ist in Planung. Interesse an Terrarien haben wir auch“, ergänzt Lutz Schüller. Nur fehlt es halt an Mitgliedern, die mit anpacken und sich kümmern. „Man mag es nicht glauben, aber Anfang der 70er-Jahre gab es sogar einen Aufnahmestopp für neue Mitglieder. Da war die Anfrage groß“, erinnert sich Georg Kruse.

  • Bei der Übergabe (v.l.): Dr. Michael
    Archivalien übergeben : „Kaiser’s Kaffee“ im Kreisarchiv
  • Stellten den Kalender vor (v.l.): Beatrix
    Verein für Heimatpflege Viersen: Neuer Kalender : Fokus aufs Fachwerk gesetzt
  • Jury-Mitglied Max Mutzke. Foto: Amelie Siegmund
    Jazz-Festival in Viersen : Jazzband Challenge: Jetzt bewerben

Jeden vierten Dienstag im Monat gibt es einen Videoabend mit Fachfilmen, aber auch Vereinsabende stehen auf dem Programm. Es gibt eine umfangreiche Fach-Bibliothek, Austausch von Fischen untereinander und auch den Kontakt zu anderen Vereinen. „Gäste sind immer willkommen, und wir stehen auch gern mit Rat und Tat zur Seite.“