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Drei Tote nach Vollbrand in Viersen: Sabine Anemüller: "Ich bin tief erschüttert"

Drei Tote nach Vollbrand in Viersen : Sabine Anemüller: "Ich bin tief erschüttert"

Bei einem Hausbrand am Ummerkirchweg in Viersen sind am heutigen Mittwochmorgen drei Menschen gestorben. Bei den Opfern handelt es sich um das 76 und 78 Jahre alte Eigentümer-Ehepaar und um eine ältere pflegebedürftige Dame, die im Obergeschoss des Hauses lebte.

Für die drei Bewohner des Hauses kam jede Hilfe zu spät.

Etliche Fernsehteams waren zur PK nach Viersen gekommen.
Etliche Fernsehteams waren zur PK nach Viersen gekommen. Foto: Daniel Uebber

Um 7.02 Uhr war die Feuerwehr Viersen von Nachbarn des Hauses alarmiert worden: "Die anrufende Dame teilte uns mit, dass die Flammen bereits aus dem Fenster des Hauses schlugen. Um 7.03 Uhr ist die Einsatzleitstelle mit den Löschzügen eins bis vier losgefahren, um 7.08 Uhr waren wir vor Ort.", sagte Wehrführer Frank Kersbaum auf der kurzfristig einberufenen Pressekonferenz im Viersener Stadthaus.

Ehrenamtlicher Feuerwehrmann war zuerst vor Ort

Dort trafen die insgesamt 60 Einsatzkräfte der Feuerwehr nicht nur auf das in Vollbrand stehende Haus, sondern auch auf einen ehrenamtlichen Kollegen, der in der Nachbarschaft des Hauses wohnte. "Dieser Kollege sprintete, nachdem er das Feuer bemerkte, zu dem Haus und wollte helfen", sagte Kersbaum. Was der ehrenamtliche Feuerwehrmann, Mitte 20, dort sah, war ein Bild des Grauens: "Das Eigentümerehepaar hatte es augenscheinlich noch mit eigener Kraft aus dem Haus geschafft, war aber derart großflächig verbrannt, dass sie noch im Eingangsbereich des Hauses direkt vor der Tür verstarben. Unser ehrenamtlicher Kamerad konnte nichts mehr machen. Ins Haus gehen konnte er aufgrund der Hitze ohnehin nicht", sagte Kersbaum. Der ehrenamtliche Feuerwehrmann befindet sich nun in psychologischer Betreuung bei einer Seelsorgerin.

Da die Feuerwehr von Nachbar erfahren hatte, dass im Dachgeschoss des Hauses noch eine ältere Dame vermutet wurde, gingen die Kollegen dennoch ins Haus. Schnell stellte sich doch heraus, dass jegliche Hoffnung auf das Auffinden einer lebenden Person fehl am Platze war. "Es gab im ganzen Haus kein Treppenhaus mehr, weil es vollständig abgebrannt war. Außerdem war die Decke zwischen Hochparterre und Dachgeschoss komplett niedergebrannt. Auch im Keller fanden wir niemanden mehr. Daher mussten wir dann unsere Feuerwehrleute aus dem Haus abziehen. Später konnten wir dann über die Drehleiter die tote vermisste Person bergen", sagte Frank Kersbaum. Der prophylaktisch herbeigerufene Rettungshubschrauber musste ohne Rettungseinsatz wieder kehrt machen.

Sabine Anemüller: "Ich bin tief erschüttert"

Bei der Pressekonferenz ebenfalls anwesend war Bürgermeisterin Sabine Anemüller, die sich auch am heutigen Morgen selbst ein Bild von den Ausmaß der Zerstörung vor Ort machte. "Das war mir wichtig. Von den Eindrücken vor Ort bin ich persönlich tief erschüttert. Das ist ein ganz schlimmes Ereignis, was sich heute in Viersen abgespielt hat", so die Bürgermeisterin.

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Noch keine Erkenntnisse über die Brandursache

Aufgrund der Schwere der Zerstörungen des Hauses, das wohl in den 1960er Jahren errichtet worden sein soll, gibt es bislang noch keine Informationen über die Brandursache. Ein eingeschalteter externer Brandursachengutachter konnte das Haus bislang noch nicht betreten. Wehrführer Frank Kersbaum aber geht davon aus, dass der Brand schon in den früheren Morgenstunden ausgebrochen sein muss: "Es gab mehrere Durchzündungen. Jetzt müssen wir die weiteren Ermittlungen abwarten."

Hund "Charly" erlebte

Einziger Überlebender des Brandes ist der Hund des Eigentümer-Ehepaares "Charly". Er soll Angaben der Nachbarn zu Folge selbst aus dem Haus gelaufen sein.