Suche nach dem Traumberuf

Ein Blick in die Zukunft, ohne die Gegenwart zu vernachlässigen: Schüler am Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasium lernen zwischen Utopie und Wirklichkeit zu unterscheiden.

Lina Günter steht mit ihren Schulkameraden der ersten Qualifikationsstufe (Q1) noch etwas orientierungslos in der Aula des Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasiums (EvR) in Viersen. Die 16-jährige Oberstufenschülerin nimmt am ersten Berufsinformationsabend ihrer Schule teil.

Christian Wolters, Lina Günters Sozialwissenschaftslehrer, der am Viersener Gymnasium für die Berufsfindung zuständig ist, hat hierzu gemeinsam mit dem Rotary-Club Viersen-Schwalm-Nette unter dem Vorsitz Rainer Schnäblers und des Schulleiters Christian Hopp eingeladen.

„Ich bin hier und möchte sehen, was es alles so gibt, weil ich noch nicht genau weiß, was ich machen will“, sagt Lina Günter. Die Schülerin wolle sich alles erst mal in Ruhe anhören. Einige Schüler aus der Q2 haben dagegen bereits ihre Bewerbungen bei verschiedenen Firmen eingereicht und möchten die betreffenden Berufsfelder und Berufe heute hautnah erleben. Majeed Tanveer wird voraussichtlich sein Abitur 2019 am EvR absolvieren: „Ich bin noch ergebnisoffen und informiere mich über die verschiedenen Möglichkeiten“, sagt er und ahnt: „Ja, das kann interessant werden.“

In der gesamten Schul aula sind Tische verteilt, an denen sich kleine Schülergrüppchen bilden, die dann von Tisch zu Tisch wandern. In einem kurzen Informationsgespräch, in einer Art Speed-Dating, verschaffen Mitarbeiter der vertretenen Berufsbranchen Schülern wie Majeed und Lina mit ihrem Insiderwissen einen Eindruck, ob ein Beruf vielleicht am Ende zu ihnen passen könnte. In einer zweiten Runde erhalten die Schüler die Möglichkeit, ihre gewonnenen Eindrücke zu vertiefen.

Vertreter der Bundes- und Landespolizei, der Bundeswehr, mehrere Krankenhäuser aus dem Kreis, die Universität Fontys aus Venlo, die Universität Niederrhein sowie die Sparkasse Krefeld und die Volksbank Viersen erklären einem staunenden Publikum, dass sie händeringend Fachkräfte in nahezu allen Sparten benötigen. In duale Studiengänge und deren innovative Finanzierungskonzepte investieren Unternehmen reichlich Fantasie, um junge Menschen frühzeitig für diese Berufssparten zu gewinnen. „Ich habe meinen Traumberuf gefunden“, beteuert Schulleiter Hoppe seinen Schülern, die, in einer gelungenen Veranstaltung, Einblicke und eine Vorstellung erhalten haben, dass dies nicht nur ein frommer Wunsch bleiben muss.

(Report Anzeigenblatt)