Unterwegs im Mobilee des Lebens

„Du kannst mehr, als du bislang weißt. Probier aus, was dir Spaß macht, zu Hause, in der Schule und demnächst auch im Praktikum.“ Das ist die zentrale Botschaft des Projektes „Komm auf Tour“, das zum zehnten Mal in der Viersener Festhalle für Schüler der siebten und achten Klassen stattfand.

Das Projekt wurde vor elf Jahren vom Büro für Kommunikation sinus entwickelt. Viersen war bei der Umsetzung von Beginn an mit im Boot, ebenso wie Nettetal und Willich. Kempen stieß später dazu. In diesem „Jubiläumsjahr“ haben an vier Tagen rund 720 Schüler daran teilgenommen. Schirmherrin und Viersens Bürgermeisterin Sabine Anemüller: „Es ist wichtig, sich so früh wie möglich mit der Zukunft zu beschäftigen, eigene Interessen, sprich Stärken, zu entdecken, um mit diesen den Weg in die Zukunft besser wählen zu können.“

Nach einer Einführung durchlaufen die einzelnen Gruppen einen Erlebnisparcours. An fünf Stationen werden verschiedene Stärken ausgelotet. Die Reise geht über das Rollenspiel auf der Bühne, über die Reise in die Zukunft im Zeittunnel, dem Orientierungssinn im Labyrinth oder dem Alltagsverhalten in der „sturmfreien Bude“ bis hin zum „Mobilee des Lebens“, wo eine Auswertung der Stärken erfolgt. In Schaukästen sind dann je nach Stärken die verschiedenen Tätigkeiten und Berufsfelder in Kollagen festgehalten, die zu den verschiedenen Stärken passen. „So können die Schüler Ideen und Anregungen für die eigene Zukunft finden. Es ist uns wichtig, dass Jugendliche mit schlechteren Startchancen frühzeitig und handlungsorientiert unterstützt werden“, sagt Lisa Deventer von Sinus.

Aber wie werden die Stärken erkannt? Ein Moderations-Team begleitet die Gruppen, versucht die Stärken zu erkennen und vergibt so genannte „Stärkenpunkte“. Sie werden den Schülern auf die Schultern geklebt. „Das hat den Symbolwert des Schulterklopfens ganz im Sinne von ’Ich kann ja was’“, erklärt Lisa Deventer. Aber nach den vier Aktionstagen in der Festhalle ist noch nicht Schluss. Die Aktion „Komm auf Tour“ fördert die Zusammenarbeit von Schulen, Eltern und Partnern der Berufsorientierung und Lebensplanung. Eltern erfahren, wie sie ihre Kinder beim Prozess der Berufswahl und Lebensplanung konkret unterstützen können. Lehrkräfte erhalten Anregungen, wie dieses wichtige Thema in der Schule nachhaltig vertieft werden kann.

Begleitet wird dieses Projekt von Agentur für Arbeit und zahlreichen Institutionen und Partnern. Viersens Erster Beigeordneter Dr. Paul Schrömbges brachte es auf den Punkt: „Ich bin davon überzeugt, dass die Altersstufe genau passt. Aber die Aufgabe ist nicht allein zu bewältigen, dass kann nur in der Gemeinschaft gelingen. Nur ein gut funktionierendes Netzwerk kann diesen ersten Baustein zum Erfolg führen.“

(Report Anzeigenblatt)