: Verkehrssicherheit für Kids

Eine Studie der Stadt Viersen ergab, dass die Verkehrssicherheit der Zweitorschule dringend verbessert werden muss. Parallel zu Bestrebungen der Stadt sind auch das Schulteam und die Eltern aktiv geworden.

Autos wenden auf dem Gehweg, parken direkt im Halteverbot, stoppen vor dem Schultor oder auf der Straße. Aus den Pkws steigen Kinder, die von ihren Eltern zur Schule gebracht oder abgeholt werden. Andere Kinder wiederum laufen im Slalom zwischen den Autos umher und versuchen möglichst sicher die Straße zu überqueren. So oder so ähnlich sieht es aktuell leider vor vielen Schulen aus.

Auch die Zweitorschule in Viersen wurde noch im Jahr 2018 bei einer umfassenden Studie der Stadt Viersen, die die Verkehrssituation an allen Viersener Schulen und Kindertagesstätten untersuchte, als eine von vier Einrichtungen benannt, bei der die Verkehrssicherheit mit höchster Dringlichkeit verbessert werden müsse. „Hier herrschte absolutes Verkehrschaos zu den Abhol- und Bringzeiten“, betonte Britta Holtschoppen, stellvertretende Vorsitzende der Schulpflegschaft, bei der offiziellen Einweihung der neuen „Verkehrsschule“ in Form eines Parcours auf dem Schulhof. Dieser wurde in den Sommerferien aufgemalt.

Dass die Schüler der Zweitorschule von nun an korrektes Verhalten im Straßenverkehr im sicheren Raum üben können, ist in erster Linie dem Engagement der Schule und der Eltern zu danken. Parallel zu den Bestrebungen der Stadt wollten auch sie aktiv werden und die Verkehrssicherheit ihrer Schüler und Kinder verbessern. Nach einer ersten Elternumfrage, bei der die aus ihrer Sicht besonders kritischen Stellen des Schulwegs benannt wurden, entwickelten die Schulleitung, die Elternpflegschaft, der Förderverein der Schule, die Polizei, die Verkehrswacht und Stadtplaner gemeinsam Ideen, die bereits zahlreich umgesetzt werden konnten. Unter anderem wurde ein absolutes Halteverbot vor der Schule eingerichtet.„Das Halteverbot wird mittlerweile größtenteils beachtet“, sagt Britta Holtschoppen. Über Elternbriefe und an Elternabenden wurden Eltern für den sicheren Schulweg ihres Kindes sensibilisiert. Weiter weg wohnende Familie haben sich zu Fahrgemeinschaften zusammengefunden, wodurch die Zahl der Elterntaxis reduziert wurde. Bringzonen wurden eingerichtet und Eltern organisieren regelmäßig den sogenannten „Walking Bus“, der die Kinder in Gruppen sicher zu Fuß zur Schule bringen soll. Bürgermeisterin Sabine Anemüller zeigte sich sichtlich begeistert von dem Engagement: „Was ihr hier geschafft habt, hat Modellcharakter.“

Realisiert werden konnte der Verkehrsparcours auf dem Schulhof durch den Förderverein und die Sparkassenstiftung. Bei der offiziellen Feier auf dem Schulhof wurden den Schülern zusätzlich noch Tretroller und Helme übergeben, mit denen dann zukünftig fleißig geübt werden kann. Im Sachunterricht und in der Nachmittagsbetreuung können sie ab jetzt zu Fuß oder auf zwei Rädern das richtige Verhalten im Straßenverkehr üben. Insgesamt hatte das Projekt einen Gesamtumfang von 5.000 Euro, davon übernahm die Sparkassenstiftung 4.000 Euro.

Auch wenn das Projekt bereits Früchte getragen habe, sei man noch nicht vollständig am Ziel, so Holtschoppen. „Wir wissen, dass wir noch etwas tun müssen“, betonte auch die Bürgermeisterin. „Wir arbeiten weiter dran.“