Viel Arbeit für die Erinnerung

Der Verein zur „Förderung der Erinnerungskultur e.V. – Viersen 1933 – 1945“ hat sich nach seiner erfolgreichen Gründung einige Projekte für das neue Jahr vorgenommen.

„Erinnerungskultur fällt nicht vom Himmel, sie macht richtig Arbeit“, so berichtet der Vereinsvorsitzende Mirko Danek. Der Verein hatte sich im vergangenen November gegründet und setzt die Arbeit der Bürgerinitiative „Stolpersteine in Viersen – ohne Wenn und Aber“ fort. Die Formalitäten der Vereinsgründung seien inzwischen abgeschlossen und man habe sich Schwerpunkte für die Arbeit des Jahres 2019 gesetzt, so Danek. Der Verein ist inzwischen im Vereinsregister eingetragen und die Anerkennung der Gemeinnützigkeit in Arbeit.

Bereits Anfang Dezember konnten in Süchteln unter großer Teilnahme der Bevölkerung insgesamt 15 Stolpersteine von Künstler Gunter Demnig verlegt werden. Gleichfalls im Dezember betreute der Verein den Besuch der Familie Bruch aus Australien, die den Wohnort ihrer aus Dülken vertriebenen Familie besuchte.

„Die Verlegung von Stolpersteinen wird für die nächsten Jahre ein wesentlicher Schwerpunkt unserer Arbeit bleiben. So steht jetzt schon fest, dass wir im Mai weitere Stolpersteine in Süchteln verlegen werden. Aber auch in den anderen Stadtteilen fehlen noch etliche. Für uns als Verein ist das eine Kernaufgabe“, sagt Danek.

Der Verein will aber nicht nur die Verlegung weiterer Stolpersteine in Viersen realisieren, sondern hat sich die Aufgabe gesetzt, alle Projekte und Aktivitäten zu unterstützen, die das Gedenken und die Erinnerung an die Opfer in der Zeit des Nationalsozialismus in Viersen fördern können. „Viele Schicksale sind noch nicht geklärt, viele Verfolgte und Ermordete aus unterschiedlichen Gruppen sind entweder nicht bekannt oder haben noch keine Würdigung erfahren. Hier liegt noch viel Arbeit vor uns. Auch in Viersen gibt es Lücken zur Geschichte zwischen 1933 und 45. Wir wollen, dass deutlich wird, was damals geschah“, sagt Danek.

Ein wesentlicher Schwerpunkt der Vereinsarbeit ist deshalb die Kooperation mit Schulen und die Unterstützung der Unterrichtsarbeit. Der Verein wird deshalb auf seiner Internetseite Literaturhinweise, Inhalte, Medien und Links für die Arbeit im Unterricht anbieten, um Schülern und Lehrern den schnellen Zugriff auf Informationen zu ermöglichen.

Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt der Vereinsarbeit liegt in der Dokumentation von Erinnerungen Viersener Bürger. „Viele Menschen, die die Vorgänge zwischen 1933 und 1945 persönlich erlebt haben, möchten uns ihre Erinnerungen vermitteln. Ganz persönlich und zum Teil auch mit heftigen Emotionen verbunden. Wir wollen mit all denen, die über die Zeit sprechen wollen, ins Gespräch kommen, damit diese Erinnerungen nicht verloren gehen“, erklärt Danek.

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Für das engagierte Arbeitsprogramm braucht der Verein Mitmacher und Unterstützer. Danek betont deshalb: „Wir als Verein können insbesondere die Verlegung von weiteren Stolpersteinen in Viersen nicht ohne Spenden leisten. Auch bei der inhaltlichen Arbeit können wir jede Unterstützung brauchen. Die Förderung der Erinnerungskultur in Viersen braucht viele aktive Hände und Köpfe.“

(Report Anzeigenblatt)