: Zu Hause im „Höhenblick“

Vom Problemstandort zu einem Wohnquartier, in dem sich die Menschen zu Hause fühlen: Diese Entwicklung hat die Wohnanlage „Höhenblick“ in Süchteln genommen. Maßgeblich dazu beigetragen hat der „Treffpunkt“ des Caritasverbandes. Der feiert sein 20-jähriges Bestehen am Samstag mit einem Sommerfest.

Wenn Anita Hüttmann über ihr Zuhause spricht, klingt das so: „Die Lage ist super mit der tollen Aussicht auf die Süchtelner Höhen, alles ist hell und freundlich, und wir haben eine gute Nachbarschaft“, schwärmt die Mieterin der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft für den Kreis Viersen (GWG). Seit 39 Jahren wohnt sie in der Wohnanlage Höhenblick, mit 30 ist sie als junge Mutter hierhergekommen, und sie erinnert sich noch gut daran, was Bekannte damals zu ihr sagten: „Ziehst du in die Bronx?“

Ärger unter den Mietern, hohe Fluktuation, Vandalismus, viele leerstehende Wohnungen – das war lange die Situation in den vier Gebäudekomplexen mit insgesamt 106 Sozialwohnungen, die zwischen 1973 und 1975 errichtet worden waren. Vor diesem Hintergrund riefen GWG und Caritasverband 1999 das „Treffpunkt“-Projekt ins Leben. Es sollte den Mietern, vor allem den Kindern und Jugendlichen, eine ständige Anlaufstelle und damit so etwas wie eine „Heimat“ bieten, erläutert GWG-Vorstand Michael Aach. Von Beginn an setzte der in einer Wohnung eingerichtete und von einer hauptamtlichen Mitarbeiterin des Caritasverbandes geleitete „Treffpunkt“ auf die Mitwirkung der Bewohner. Sie sind eingeladen, ihr Wohn- und Lebensumfeld aktiv mitzugestalten. Motto: „Mehr wollen – mehr machen.“

Ein festes Team von ehrenamtlich engagierten Mietern bietet zahlreiche Aktivitäten für die übrigen Mieter an „Ein Schwerpunkt liegt auf Aktivitäten für Kinder und Jugendliche“, berichtet Caritas-Vorstand Christian Schrödter. In allen Schulferien wird ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm gestaltet. Mehrere Jugendliche setzen sich ebenfalls für die Gemeinschaft ein.

Seit zehn Jahren leitet die Sozialpädagogin Manuela Nazemi-Bogda den „Treffpunkt“ und begleitet das Team von Ehrenamtlichen. Sie berät Bewohner bei Fragen und Problemen. Zweimal im Jahr organisiert sie eine Stadtteilkonferenz.

Rund 240 Menschen aus etwa 15 Nationen leben in der Wohnanlage. „Es ist großartig, wie sich die Wohnanlage und das Zusammenleben dank des ehrenamtlichen Engagements der Mieter entwickelt haben. Wir freuen uns, dass wir als Caritasverband dazu beitragen konnten“, sagt Caritas-Vorstand Peter Babinetz.