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: Zu „Otto“ auf den Hohen Busch

: Zu „Otto“ auf den Hohen Busch

In den Viersener Hohen Busch zieht neues Leben ein – mit neuen Bänken, Bäumen und einem Fest für alle Viersener. Möglich macht das der neue Vorstand des „Verschönerungsvereins zu Viersen 1886“.

Wissen Sie, wem der Hohe Busch gehört? Wenn Sie jetzt sagen „Na, der Stadt, oder?“ sind Sie nicht allein, liegen aber falsch. Denn der Großteil der grünen Lunge Viersens gehört dem „Verschönerungsverein zu Viersen 1886“ (VVV). Diesem Verein ist nun etwas passiert, was eher selten vorkommt, wenn man das stattliche Alter von 133 erreicht hat: nämlich eine Frischzellenkur. Am 6. April wurden Philipp Gockel, Maximilian Koehl, Marc Tappiser, Christoph Solbach und Jochen Scholz zum neuen Vorstand gewählt. Eher zufällig kamen die fünf jungen Männer, alle in Viersen verwurzelt und sehr heimatverbunden, zu dieser Ehre. Nur so viel: Eine verwitterte Waldhütte spielte eine zentrale Rolle.

Die „fünf Neuen vom Vorstand“ möchten frischen Wind in den Verein bringen, der heuer leider nur noch wenige Mitglieder hat und in der Öffentlichkeit ein wenig in Vergessenheit geraten ist. „Wir haben viele Ideen, um den Hohen Busch wieder attraktiver für die Bürger und auf den Verein aufmerksam zu machen“, erklärt Marc Tappiser, Vorsitzender des VVV.

Zu den Ideen gehören unter anderem Patenschaften für neue Bänke und Bäume. „Wir haben mit der Stadt zwar einen Pflegevertrag für den Wald, die Kosten für neue Bänke oder Bäume, die durch die großen Stürme der vergangenen Jahre vernichtet wurden, werden darüber aber nicht gedeckt“, erklärt Philipp Gockel, Geschäftsführer VVV. „So kam uns die Idee mit den Patenschaften. Die Spender werden so Teil ’ihres’ Hohen Busches“, fügt Marc Tappiser hinzu. 20 Bankpaten wurden bereits gefunden, für sie wird es bald eine kleine Einweihungszeremonie geben.

Ganz besonders freut sich der VVV aber auf „Otto“. „Otto“ wird am 2. August stattfinden und ist ein Fest für alle Viersener auf dem Plateau rund um den Bismarckturm. Ganz einer alten Tradition folgend, wird der Turm an diesem Abend – das Fest dauert von 18 bis etwa 22 Uhr – „befeuert“. Aber keine Sorge: nicht mit echten Flammen, sondern mit einer stimmungsvollen Lichtinstallation, die auch die Bäume um die Lichtung herum mit einschließt.

„Früher wurden die Bismarcktürme tatsächlich im wahrsten Sinne des Wortes ’befeuert’“, erzählt Marc Tappiser und fügt augenzwinkernd hinzu: „Zu unserer und zur Beruhigung der städtischen Feuerwehr haben wir uns diesmal aber für eine ungefährliche Beleuchtung ganz ohne Feuer entschieden.“ Der Turm, der zu Ehren von Reichskanzler Otto von Bismarck im Jahr 1901 eingeweiht wurde, befindet sich seit 1963 im Besitz des VVV.

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Bei Leckerem vom Grill, kühlen Getränken und entspannter Live-Musik soll „Otto“ Gelegenheit bieten, beim fröhlichen Schwatz mit Freunden einen schönen Abend zu verbringen. „Natürlich werden wir auch mit einem Stand vor Ort sein, um über unseren Verein und das, was wir machen, zu informieren“, verspricht Philipp Gockel.

Ganz besonderes Highlight wird aber der Hubsteiger sein, der die Besucher auf 25 Meter Höhe bringen wird – gerade über die Baumwipfel des Hohen Busches und sieben Meter über den höchsten Punkt des Bismarckturms – und ihnen den Blick über ganz Viersen ermöglicht. „Bei gutem Wetter kann man bis Krefeld schauen“, verspricht Marc Tappiser. „Wir hoffen, dass während der vier Stunden des Festes, alle die möchten, die Gelegenheit haben, den Blick zu genießen“, erklärt Philipp Gockel.

Den Bismarckturm so herzurichten, dass er von der Öffentlichkeit wieder begangen werden kann, ist mit erklärtes Ziel des VVV. „Wir möchten den ’Hohen Busch’ für die Viersener bestmöglich erhalten“, betont Marc Tappiser. Denn auch wenn nun eine neue Generation die Geschicke des Vereins in die Hände genommen hat, den Statuten, die die Gründungsväter vor 133 Jahren festlegten, folgt der Verein bis heute: „Sein Zweck ist, die in seinem Eigentum befindlichen Grundstücke aufzuforsten und instand zu halten, neue Grundstücke zur Erweiterung der Grünanlagen und Waldbestände zu erwerben, die im Besitz befindlichen Grundstücke zu öffentlichen Anlagen auszubauen, damit sie der Bevölkerung dienen, und sie vor Zweckentfremdung zu schützen.“