Kulturforum Schloss Dilborn - 20 Jahre Kultschloss : Erst mal „ab nach Brüggen“

20 Jahre Kultschloss – diesen stattlichen Geburtstag feiert Hermann Schröder jetzt auf Schloss Dilborn in Brüggen mit seinem Kulturforum. Zwar ohne großes Fest oder Tamtam, aber mit einem Buch, das einen kurzweiligen Blick auf die vergangenen 20 Jahre wirft und einem wie immer bunten Kleinkunst- und Musikprogramm.

In den vergangenen 20 Jahren haben sich viele Größen aus Kabarett, Literatur und Musik auf Schloss Dilborn die Klinke in die Hand gegeben. Unvergessen bleiben Hermann Schröder die Gastspiele von Dr. Hellmuth Karasek, Karlheinz Böhm oder aus ganz junger Vergangenheit Wilfried Schmickler, der auf Hinweis von Jürgen Becker („du musst mal zum Hermann fahren“) den Weg nach Brüggen fand. Los ging es vor 20 Jahren jedoch mit einem Gospelkonzert der Joyful Voices – damals noch in der Kapelle der Dilborner Jugendhilfe Einrichtung. Die ersten drei Jahre könnte man vielleicht als Findungsphase bezeichnen. Hermann Schröder probierte viel aus: Klassikkonzerte, Folkloreabende, Lesungen und, nicht zuletzt, Kabarett. Hier fand er seine Nische, sein Erfolgsrezept.

Als langjähriger Fan des Düsseldorfer Kom(m)ödchens nahm er 2005 Kontakt zum Leiter Kay Lorentz auf. Ein folgenreicher Anruf. Aus ihm entstand nicht nur eine Freundschaft sondern auch eine enge Verbindung zwischen Düsseldorf und Brüggen, zwischen Kom(m)ödchen und Kultschloss. Nicht nur ist das Kom(m) ödchen Ensemble in jeder Spielzeit gleich mehrfach in Brüggen zu Gast. Es ist inzwischen auch schöne Tradition geworden, dass es für das Düsseldorfer Ensemble mit seinen neuen Programmen zuerst „ab nach Brüggen“ geht, bevor die Zuschauer*innen der Landeshauptstadt in den Genuss kommen.

 Im Kultsaal fanden während der vergangenen 20 Jahre viele mitreißende Momente statt.
Im Kultsaal fanden während der vergangenen 20 Jahre viele mitreißende Momente statt. Foto: Kulturforum Schloss Dilborn

Das sei laut Kay Lorentz nur der umtriebigen Leidenschaft Schröders für die Kultur zu verdanken. Für ihn steht fest, Hermann Schröder „put Brüggen on the map“ (hat Brüggen auf die Landkarte gesetzt). „Schloss Dilborn ist längst fester Betandteil der bundesrepublikanischen Kleinkunstszene.“

 William Wahl tritt am 25. März auf Schloss Dilborn auf. Es gibt noch Tickets! Foto: Michael Muster
William Wahl tritt am 25. März auf Schloss Dilborn auf. Es gibt noch Tickets! Foto: Michael Muster Foto: Michael Muster

Einen großen Wendepunkt bedeutete 2007 der Kauf des Schlosses durch den in Düsseldorf lebenden Schweizer Architekten Auguste Triet. Er erkannte den Wert der Kulturarbeit Schröders und sicherte zu: „Wenn sie das weitermachen, mache ich es ihnen richtig schön.“ Triet, der heute einen Teil des Schlosses privat nutzt, hielt Wort und ließ die Räumlichkeiten umfassend renovieren. Herzstück sind heute der Kultsaal und die angrenzende Bar „Ehrenplatz“, die vor allem im Sommer ihren vollen Charme entfaltet, wenn die Besucher*innen auch draußen im stimmungsvoll beleuchteten Ambiente des Schlosses ihre Drinks genießen können.

Aber natürlich gab es während der 20 Jahre nicht nur Highlights. Vor allem die vergangenen drei Jahre waren, wie für viele andere Kulturschaffende, auch für das Kulturforum und Hermann Schröder hart. „Wir finanzieren uns ausschließlich durch die Eintrittsgelder und Spenden“, erklärt der Kulturmacher. Als die Pandemie das kulturelle Leben zum Stillstand brachte und selbst dann, als die ersten Veranstaltungen wieder stattfinden konnten, waren die harten Zeiten noch nicht vorbei. „Viele Veranstaltungen waren nicht ausverkauft“, blickt Schröder zurück. „Aber ich muss mich wirklich bei unseren Gästen und auch den Künstlern bedanken. Für ihre Treue und ihren Einsatz.“

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Hermann Schröders Blick richtet sich jetzt aber nur in eine Richtung: die Zukunft. „Ich möchte unser Programm verjüngen, eine ‚neue Welle‘ an Künstlern ins Schloss bringen.“ Dazu ist er oft als Zuschauer bei Veranstaltungen unterwegs – gerne begleitet von seiner Tochter. „Durch sie erhalte ich noch einmal eine andere, wertvolle Perspektive.“ Und der Erfolg gibt ihm Recht: der Einzugsbereich der Zuschauer*innen wird immer größer. Und die Ein-Mann-Kulturinstitution – unterstützt von Techniker Dieter Wiesmann – ist immer mittendrin, als Organisator, Conferencier, Spendensammler, Gestalter und und und...

Die laufende Spielzeit ist vollgepackt wie eh und je. Die Auftritte des Kom(m)ödchens sind naturgemäß bereits ausverkauft, doch für viele weitere Veranstaltungen gibt es noch Tickets – alle jeweils zu 29,50 Euro als Einzelveranstaltung buchbar.