Banner gegen Unfall-Gaffer

Werbung um neue Mitglieder und Abwehr von Gaffern nach Unfällen – die Schwalmtaler Feuerwehr hat dafür jetzt neue „Einsatzmittel“.

Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Schwalmtal kommen zu jeder Tages- und Nachtzeit, wenn Menschen bei einem Feuer, einem Unfall oder auch einem Naturereignis Hilfe brauchen, wenn es Tiere oder auch Sachwerte zu retten und zu schützen gilt.

Das einzige Problem ist, dass sie manchmal besser ein paar Leute mehr wären. Deswegen machen sie seit Jahren bei ihren Tagen der offenen Tür und mit Brandschutz-Unterricht in den weiterführenden Schulen Werbung für neue Mitglieder.

Jetzt bekommen sie Unterstützung durch den Landesfeuerwehrverband. Denn die Freiwilligen Feuerwehren im ganzen Land brauchen neue Mitglieder. Oft genug hören sie an Einsatzstellen: „Wie? Ihr sitzt gar nicht auf der Wache und wartet auf einen Einsatz? Ihr kommt von der Arbeit? Zuhause aus dem Bett?“ In der Bevölkerung ist weitgehend unbekannt, dass nur in größeren Städten Berufsfeuerwehren existieren. Selbst in der Kreisstadt Viersen gibt es nur einige hauptamtliche Kräfte, auch hier wird vieles über die Ehrenamtler abgedeckt.

Auf der Internetseite freiwillige-feuerwehr.nrw gibt es unter dem Motto „Für mich. Für alle.“ Jede Menge Informationen über die Feuerwehr. Über das, was Interessenten erwartet, aber auch darüber, was es für Arbeitgeber bedeutet.

Bei der Schwalmtaler Feuerwehr ist der Amerner Löschzugführer Guido Cüsters der Koordinator der Werbeaktion. „Wir können nicht oft genug darauf hinweisen, dass wir neue Feuerwehrleute brauchen“, sagt er. Sowohl er als auch die anderen im Führungsteam der Schwalmtaler Wehr sind begeistert von der Kampagne, deren Teil sie nun sind. „Das Schöne ist, dass wir nicht allein damit stehen, sondern Teil eines Gesamtkonzepts sind.“ In Waldniel und Amern werden in Kürze riesige Plakate zu sehen sein, die auf die Aktion der Feuerwehren aufmerksam machen. Insgesamt gibt es vier Motive, die sich die Schwalmtaler Wehr auf große Textilbanner hat drucken lassen. Sie werden an wechselnden Standorten aufgestellt, um immer wieder daran zu erinnern, dass jeder die Möglichkeit hat, mitzumachen.

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Aus einem eher traurigen Anlass sind die anderen Banner entstanden, über die die Schwalmtaler Wehr seit Anfang vergangener Woche verfügt. Auf einer Fläche von zwei mal fünf Metern steht in riesigen Buchstaben: „Zum Schutz der Betroffenen bitte weder filmen noch fotografieren.“ An jedem der drei Standorte der Schwalmtaler Wehr – Waldniel, Hehler und Amern – ist nun ein solches Banner auf dem Fahrzeug, das als erstes ausrückt.

Bei Unfällen hat sich die Unsitte breit gemacht, dass Menschen nicht nur durch nahes Herangehen oder Stehenbleiben mit dem Auto die Einsatzkräfte an der Arbeit hindern, sondern dass sie auch ungeniert Verletzte oder Tote filmen und fotografieren. Die Banner dienen dazu, die Opfer vor diesen neugierigen Blicken zu schützen und gleichzeitig die „Gaffer“ zum Nachdenken zu bringen, ob sie gerade wirklich das Richtige tun.

Einmal kam ein solches Banner bereits zum Einsatz – bei einem tödlichen Motorradunfall auf der A52 in der vergangenen Woche.

(StadtSpiegel)