Diagnose: Lebertransplantation!

Der Nettetaler Harald Hölzel lebt seit einem Jahr mit der Diagnose eines nicht mehr zu behebenden Leberschadens. Er wird, auf kurz oder lang, auf eine Spenderleber angewiesen sein. Ein unverwüstlicher Zweckoptimismus bestimmt seither sein Leben und er stellt schon heute häufiger die Frage: „Besitzen Sie einen Organspendeausweis?

 Foto: Björn Rudakowski
Foto: Björn Rudakowski

Die Eheleute Gudrun und Axel Hülsmann haben gemeinsam mit 24 Mitgliedern am 8. September den Selbsthilfeverein „Neue Leber – Neues Leben“ gegründet.

Die beiden, selbst Betroffene, besuchen seit circa fünf Jahren Patienten, die kurz vor oder nach einer Lebertransplantation einen Gesprächspartner suchen, mit dem sie von Betroffenem zu Betroffenem ihre Sorgen, Probleme und Ängste besprechen können. Die Eheleute Hülsmann führen im Jahr rund zehn bis 15 Treffen, sowohl für Aachen, der Städteregion Mönchengladbach als auch für die angrenzenden Kreise und kreisfreien Städte durch.

Aufgrund einer Leberentzündung, einer Hepatitis E, die lange nicht erkannt wurde und in Folge einer intensiven Schmerztherapie, nach einer komplizierten Knieverletzung, brachte diese Kombination Harald Hölzels Leber zum Kollaps. „Gott sei Dank bin ich von Natur aus kein Mensch, der schnell den Kopf in den Sand steckt“, verrät der Ehemann und Vater von drei Söhnen. In Nettetal-Leuth kennt man ihn als engagierten Jugendfußballtrainer und passionierten Schalkefan. Seitdem der Leberschaden Gewissheit ist, kann Hölzel seinen Beruf als Lkw-Fahrer nicht mehr ausüben und ist in die Erwerbsminderungsrente gerutscht.

Alle drei Monate muss er nach Essen zur Kontrolle in die Spezialklinik. Es gibt Tage, an denen er „Dat arme Dier“ hat, wie man hier am Niederrhein sagt. Ohne den Rückhalt seiner Familie gäbe es nicht so viele Momente, an denen er seinen Alltag so souverän meistern könnte. Er sei häufiger müde, verrät er. „Ich bin jedem Menschen, der sich für die Organspende entscheidet, sehr, sehr dankbar“, sagt er und wünscht sich, dass noch mehr Menschen sich dazu entschlössen.

Hölzel ist davon überzeugt, dass es wichtig sei, sich auch in der Öffentlichkeit zu seiner Krankheit zu bekennen. Er selbst habe, gemeinsam mit seiner Familie, und den „Lebersprechstunden“ an der Essener Uniklinik einen Weg gefunden, ohne bisher eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen.

Seine Frau scheint diese Idee jedoch noch nicht ganz verworfen zu haben, denn beide wissen, wie wichtig es ist, Perspektiven von Ärzten und Betroffenen aufgezeigt zu bekommen. „Als am Anfang die Diagnose auf mich einstürzte, wusste ich im ersten Moment nicht, wie es weiter gehen soll“, sagt Caterina Hölzel. „Erst durch die Lebersprechstunden wurden uns hilfreiche Perspektiven und Therapiemöglichkeiten aufgezeigt, wie man damit fertig werden kann.“

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Am Mittwoch, 8. November, um 18 Uhr, in Mönchengladbach-Rheydt und am Freitag, 8. Dezember, um 18 Uhr, in der Medizinischen Klinik III, in Aachen, sind die nächsten Treffen des Vereins „Neue Leber – Neues Leben“.

Vielleicht ja schon diesmal mit Familie Hölzel.

(Report Anzeigenblatt)