Ein besonderes Geschenk

Wichtiger als Puppen und Teddybären sind für die Kinder aus Bethanien Therapiestunden, Feriengeld oder Musikförderung.

Sie stehen im Rathaus in Waldniel, in der Volksbank in Waldniel und in der Sparkasse in Amern – die Weihnachtswunschbäume für die Kinder aus dem Kinderdorf Bethanien.

Den im Rathaus haben Kinder gemeinsam mit Hans-Josef Lohmanns vom Freundeskreis Bethanien Kinderdorf und Bürgermeister Michael Pesch geschmückt. Neben selbstgebasteltem Baumschmuck haben sie auch Karten aufgehängt. Wunschkarten. Darauf stehen nicht Puppen, Teddybären oder Spiele, sondern Musiktherapie, andere Therapiestunden, Feriengeld oder Schultüten.

Der Freundeskreis möchte den Kindern diese Aktivitäten weiterhin ermöglichen. „Der Staat sogt für die Unterbringung und Versorgung, für mehr fehlt das Geld“, sagt Lohmanns. „Oft ist es aber dieses Mehr, das traumatisierten Kindern neue Lebensfreude vermittelt.“

Jedes Bethanien-Kind habe seine eigene leidvolle Geschichte, so Lohmanns weiter. „Mir fehlt jedes Verständnis für Gewalt gegen Kinder. So etwas würde nicht passieren, wenn überforderte Eltern rechtzeitig Hilfe in Anspruch nähmen“, begründet der ehemalige Bürgermeister Schwalmtals sein Engagement. Und er zitiert aus der Polizeistatistik. 2014 seien bundesweit mehr als 4 200 Kinder schwer misshandelt worden, 108 Kinder seien an den Folgen der Gewaltanwendung gestorben.

Nur wenige der Opfer hätten später das Glück in einer familienähnlichen Einrichtung wie Bethanien ein neues Zuhause zu finden. Die Mitglieder des Freundekreises und die vielen Spender trügen dazu bei, dass diese Kinder irgendwann wieder lächeln könnten.

Wer spenden möchte, kann eine Karte vom Baum pflücken und einen Betrag zwischen zehn und 40 Euro überweisen. Im Rathaus sind im Bürgerservice-Büro auch Barspenden möglich.

(Report Anzeigenblatt)