Ein ganzer Ort sucht Fine

Seit dem 5. Mai ist Katze Fine verschwunden. Ihre Besitzerin und die ganze Nachbarschaft suchen sie. Inzwischen verbreitet sich die Suche auch in sozialen Netzwerken.

Fine ist bekannt wie ein bunter Hund. Dabei ist sie eher eine bunte Katze. Und so lustig, wie sich der Anfang anhört, ist die Geschichte weiß Gott nicht. Im Gegenteil. Fine wird verzweifelt gesucht. Das Tröstliche daran: Es halten viele Menschen mit Ausschau.

Es war der Abend des 5. Mai, Dorothée Wirth und ihr Lebensgefährte waren nicht da. Ihre Mutter kümmerte sich um Fine. Im Baugebiet Haversloer Hof kennt fast jeder die freundliche Katzendame. Sie ist gerne bei den verschiedensten Nachbarn zu Gast, geht dort auch ein und aus. Damit sie im Dunkeln gut zu sehen ist und nicht überfahren wird, trägt sie bei ihren abendlichen Runden ein leuchtendes Halsband. Spätestens nach einer Dreiviertelstunde kommt sie aber immer nach Hause. Nur diesmal nicht. Mit ihrem Leuchthalsband sehen Nachbarn sie gegen 21 Uhr zum letzten Mal. Dorothée Wirths Mutter begibt sich noch in der Nacht auf die Suche. Erfolglos.

Die Besitzerin kann sich viele Dinge vorstellen. Denn Fine ist wirklich eine charmante Katze. Und sie liebt es, in Autos einzusteigen, konnte schon mehrfach erst kurz vor der Abfahrt wieder herausbugsiert werden. Außerdem ist sie auch Fremden gegenüber sehr offen und zutraulich. Möglich also, dass sie vielleicht jemand als Streunerin angesehen und behalten hat.

Eigentlich kaum vorstellbar, denn Fine ist nach ihrem Verschwinden zu einer kleinen Berühmtheit geworden. Ihre Menschen haben nichts unversucht gelassen und werden das auch weiterhin nicht tun. Als Fine Ende August am Heidweiher gesehen worden sein sollte, verbrachten sie ganze Nächte dort, kauften eine Wildkamera und durften sie in einem Garten montieren, sie liehen eine Lebendfalle, lockten mit Futter, aber Fine tauchte nicht noch einmal auf. Auch viele Handzettel, die sie in diesem Gebiet verteilten, erbrachten kein Ergebnis. In verschiedenen Facebook-Gruppen nehmen viele Menschen Anteil an Fines Schicksal. Immer wenn irgendwo eine scheinbar herrenlose Katze auftaucht, informieren sie Dorothée Wirth. So konnte diese auch dazu beitragen, dass nach über einem Jahr der Viersener Kater Jacob wieder nach Hause kam. Denn die Finder hatten ihn für Fine gehalten.

"Aber über Facebook erreiche ich eher wenige ältere Leute", weiß die Katzenbesitzerin. Und gerade die wüssten oft Bescheid, wo gerade eine neue Katze auftaucht. "Viele füttern auch, und einige haben sicher auch schon unwissend ein Tier adoptiert, das gar kein Streuner, sondern ein Freigänger war."

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Dabei ist es strafbar, ein gefundenes Tier einfach zu behalten. Wer ein Tier findet, muss dies dem zuständigen Tierheim und den Ordnungsbehörden melden. Bei Katzen und Hunden ist es meist einfach, den Besitzer herauszufinden. Viele Tiere sind tätowiert oder gechippt. Tierärzte lesen diese Chips für den Finder kostenlos aus. Wer sein Tier chippen lässt, registriert es dann beim Tier-Suchdienst Tasso, dort ist es ein Klick, um von der Nummer im Chip auf den Besitzer zu kommen.


Dorothée Wirth vermutet, dass Fine tatsächlich in ein Auto gestiegen sein könnte. Oder dass sich ihr Weg vom Heidweiher aus eher in Richtung Brüggen oder Nettetal fortgesetzt hat, wo die Menschen noch nicht über Fines Verschwinden Bescheid wissen. Sie ist für jeden Tipp dankbar. Wer Fine irgendwann nach dem 5. Mai noch gesehen hat, kann sich gerne unter g.dollen@report-anzeigenblatt.de in der Stadtspiegel-Redaktion melden. Wir leiten den Hinweis weiter.

(StadtSpiegel)