Faszination unter Wasser

Wer träumt nicht davon, einmal im wahrsten Sinne des Wortes abzutauchen? Aber das will gelernt sein.

Lust auf Taucherurlaub, bunte Fische - aber keine Lust auf einen Crash-Kurs im Urlaub, um tauchen zu lernen? Günter Jansen, Vorsitzender des Tauchertreffs Grenzland, sieht einen besseren Weg. Seit 2006 kommen Menschen aus der Region zwischen Nettetal und Schwalmtal, aber auch von jenseits der niederländischen Grenze im Tauchertreff Grenzland zusammen. Einmal pro Woche wird im Hallenbad trainiert. Wenn es ins Freiwasser – also nach draußen – geht, dann sind meistens Gewässer in den Niederlanden das Ziel. Dort, so Jansen, gebe es viele Seen, in denen jeder, der tauchen kann, auch tauchen darf. In Deutschland seien die kleinen Seen oft in Vereinsbesitz und die Taucher keine gern gesehenen Gäste.

Das wöchentliche Training ist nötig, um die Kondition auch über den Winter zu erhalten, denn Tauchen ist ein anstrengender Sport. Trotzdem ist Jansen überzeugt, dass ihn fast jeder erlernen kann.

Er ist seit 1988 Taucher, seit 1992 auch Tauchlehrer. „Und ich habe erst zweimal jemandem raten müssen, sich einen anderen Sport zu suchen.“ Das Herz-Kreislauf-System müsse in Ordnung sein, aber ansonsten sei es ein Sport für jedes Alter. Die Jüngsten, die zum Club gehören, sind noch keine acht Jahre alt. Sie haben hier Schwimmen gelernt, beginnen bald mit dem Schnorcheln. Mit Geräten tauchen darf man ab etwa 15 Jahren. Dieter Mangen ist 72 Jahre, Taucher aus Leidenschaft – und seit vier Jahren ebenfalls ausgebildeter Tauchlehrer.

Um tauchen zu dürfen, braucht man eine Grundausbildung – zehn bis zwölf Stunden Theorie über Tauchmedizin und Tauchphysik, über Ausrüstung, die Planung und Durchführung eines Tauchgangs. In der Praxis muss man die Grundbegriffe beherrschen – wie Wasser aus der Maske blasen, einen Schwebezustand halten und schwierige Situationen z meistern. Auf die Übungsabende im Bad folgen vier Prüfungstauchgänge im Freiwasser.

„Jedes Gewässer hat seinen Reiz“, sagt Günter Jansen. Die ehemaligen Baggerseen im Grenzgebiet genauso wie die Nordsee. „An der See war ich von der Artenvielfalt und den vielen Tieren auch vor den öffentlichen Stränden erstaunt“, erzählt er. Bei einem 45-minütigen Tauchgang habe er einmal über 40 Hummer gesehen.

Die Tauchausbildung im Verein sei langsamer und intensiver, als wenn man versuche, alles in einer Woche Urlaub zu erlernen. „Wenn man dann im Urlaub ankommt, dann kann man das Tauchen auch wirklich genießen.“

(StadtSpiegel)