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2.500 Flüchtlinge kommen nach Elmpt: Flüchtlingsstrom

2.500 Flüchtlinge kommen nach Elmpt : Flüchtlingsstrom

In den Gemeinden im Kreis kommen täglich Flüchtlinge an. Viersen und Nettetal haben in den letzten Wochen jeweils sehr kurzfristig 150 Flüchtlinge in der so genannten "vorgelagerten Erstaufnahme" unterbringen müssen.

Überall werden händeringend Wohnungen gesucht, um den Menschen ein Zuhause geben zu können.


Schon vor Monaten war klar geworden, dass die Bezirksregierung plant, auf dem Gelände der Javelin Barracks, das im Dezember offiziell von den Briten übergeben wird, eine Erstaufnahme-Einrichtung zu installieren. In Elmpt hatte es dagegen zunächst Widerstand gegeben, weil viele Bürger fürchteten, dass damit die Pläne für zwei Gewerbegebiete — ein kleines, das für den Ort da sein soll, und eins, in dem sich auch größere Unternehmen ansiedeln sollen — durchkreuzt werden könnten.
Seitdem ist viel passiert. Die Zahl der Flüchtlinge steigt und steigt. Am Mittwochabend hat Bürgermeister Herbert Winzen, wie er auf Nachfrage bestätigte, den Ältestenrat der Gemeinde Niederkrüchten darüber informiert, was Land und Bezirksregierung aktuell auf dem Gelände der Javelin Barracks planen.
Die Übergabe des Geländes durch die Briten ist für den 11. Dezember geplant. Unmittelbar im Anschluss soll als eine Art Notaufnahme eine vorgelagerte Erstaufnahme entstehen. 2.500 Menschen sollen untergebracht werden. Parallel soll bis Juni 2016 eine Erstaufnahme-Einrichtung entstehen, die dann die Notaufnahme ablöst. Von da an sollen für fünf Jahre etwa 1.000 Menschen in den Javelin Barracks untergebracht werden.
Einzelheiten zu dem Plan müssen noch ausgearbeitet werden. Es seien viele Fragen offen, bestätigte Winzen. Er geht davon aus, dass sich alles bis zur Ratssitzung am 8. September klären lassen werde. Dann will er den Rat umfassend informieren. Noch in derselben Woche möchte er eine Bürgerversammlung durchführen, um auch den Elmptern zu erklären, was auf dem Gelände am Ortsrand in den kommenden fünf Jahren geschehen soll.
Die Planungen für die Gewerbegebiete werden weiter verfolgt. Inzwischen ist klar, dass es nicht mehr gelungen ist, eine Änderung des alten Regionalplans herbeizuführen, der bald ausläuft. Erst im neuen Regionalplan, der gerade aufgestellt wird, soll die Gewerbeplanung berücksichtigt werden. Der tritt voraussichtlich Ende 2017 oder Anfang 2018 in Kraft.
Unabhängig von der Unterbringung der Flüchtlinge hätte man also ohnehin nicht — wie von vielen Bürgern erwartet — im Januar mit dem Abriss von Gebäuden beginnen können.