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Interkommunale Zusammenarbeit: Ganz große Dinge im Visier

Interkommunale Zusammenarbeit : Ganz große Dinge im Visier

Die drei Westkreis-Bürgermeister prüfen, ob eine engere Zusammenarbeit von Brüggen, Schwalmtal und Niederkrüchten möglich ist. Das soll dafür sorgen, dass die Westkreis-Kommunen stärker wahrgenommen werden.

Dass sie als "Westkreis-Trio" eng zusammenrücken wollen, haben die drei Bürgermeister schon mehrfach deutlich gemacht. Jetzt soll die Zusammenarbeit intensiviert werden. Michael Pesch (CDU, Schwalmtal), Kalle Wassong (parteilos, Niederkrüchten) und Frank Gellen (CDU, Brüggen) sind "getragen von dem Grundgedanken, dass wir uns gegenseitig etwas gönnen", wie es Frank Gellen formuliert. Es gehe darum, "gemeinsame Zukunftsziele kooperativ zu entwickeln", so Michael Pesch. Und natürlich erhoffen sich alle drei auch positive Effekte für die Gemeinde-Haushalte.


"Wir können uns ganz große Dinge vorstellen", sagt Kalle Wassong. "Aber wir fangen bewusst klein an." In bislang vier langen Treffen haben sie drei Themenbereiche ausgeguckt, in denen man nun die Möglichkeiten der engeren Zusammenarbeit ausloten will. Erstes Beispiel: die Bauhöfe. Dabei gehe es nicht nur darum, möglicherweise etwas einzusparen, so Wassong, sondern vor allem darum, eventuelle besondere Fähigkeiten und Ressourcen auszutauschen. Also Dinge, die eine Gemeinde vielleicht an Unternehmen vergibt, weil ihr Experten oder technisches Gerät fehlen, durch einen der anderen Bauhöfe verrichten zu lassen — das können Garten- und Landschaftsbau-Projekte ebenso sein wie Winterdienste.

Im Bereich des Wohngelds haben Schwalmtal und Niederkrüchten 2015 bereits gemeinsame Erfahrungen gemacht. Als in Niederkrüchten eine Fachkraft längerfristig erkrankte, übernahm die Nachbargemeinde — es funktionierte. Da soll nun geprüft werden, ob sowohl die Bearbeitung des Wohngelds als auch die der Kindergarten-Beiträge vielleicht zusammengefasst werden kann. Ein dritter Bereich sind die Bereitschaftsdienste. Bei den Ordnungsämtern funktioniert diese Bereitschaft schon seit Jahren gemeinsam, nun sollen auch andere Bereiche ausgelotet werden. Was allen Dreien wichtig ist: Es geht nicht um Stelleneinsparungen. Niemand soll wegrationalisiert werden. Mit Guido Schmidt (Brüggen), Marietta Kaikos (Schwalmtal) und Frank Kriegers (Niederkrüchten) haben die Bürgermeister drei Koordinatoren gefunden, die jeweils in einem der Bereiche Ansprechpartner für Mitarbeiter sein sollen. Denn deren Ideen für mögliche Zusammenarbeit sollen von Anfang an einbezogen werden. "Sagt uns, was geht. Sagt uns nicht, was nicht geht", appelliert Frank Gellen.

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Ein zeitliches Ziel gibt es nicht. Für die ersten Bereiche sollen bis zum Sommer erste Ergebnisse vorliegen. Generell ist das Projekt aber auf Jahre angelegt. Welche großen Dinge auf dem Zettel stehen, den Kalle Wassong in seinem Rechner hat, wollen alle drei noch nicht verraten. Eine gemeinsame Immobiliengesellschaft sei aber auch denkbar. Und als der Begriff "Schwimmbäder" fällt, merkt man auch, dass dieser in der Runde nicht zum ersten Mal angesprochen wird.