Gemeinschaft in der Natur erleben

So langsam kommt der Frühling und damit auch die Zeit, den Garten auf Vordermann zu bringen. Doch was, wenn kein Garten da ist oder man nicht alleine im Beet arbeiten möchte? Dann gibt es ein neues Projekt: den "gemeinsamen Garten" am Naturhof Geschwister Wermke.

Ein gemeinsames Projekt, eine gemeinsame Leidenschaft und ein Treffpunkt, um Gesellschaft zu genießen — all das soll der "gemeinsame Garten" von Brigitte Wermke sein. Alles begann damit, dass sie knapp 3.000 Quadratmeter Ackerland von ihren Eltern erbte.

"Meine Brüder und ich haben lange überlegt, was man damit machen könnte", berichtet die Heilpraktikerin. Kartoffeln anpflanzen, Weidefläche für die Pferde, all das erschien ihr irgendwie nicht genug. Irgendwann wurde die Zeit knapp. Alle fünf Jahre muss Ackerland laut Landwirtschaftskammer nämlich umgegraben werden, um Ackerland zu bleiben. Zum selben Zeitpunkt las Brigitte Wermke in den Büchern von Grigori Grabovoi das Zitat "Ihr müsst es selbst in die Hand nehmen". Schon länger stellte sie fest, dass wir Menschen immer weniger miteinander kommunizieren und gemeinsam Dinge erleben. Dann kam die Idee: Sie könnte das Ganze "selbst in die Hand nehmen" und mit einem Projekt dafür sorgen, dass Menschen wieder mehr kommunizieren und Gemeinschaft in der Natur zu erleben. Der "gemeinsame Garten" am Naturhof Geschwister Wermke war geboren.

Rechts vom Ackerland hat sie nun bereits eine Art Treffpunkt eingerichtet. Im Halbschatten eines großen Apfelbaumes warten ein gemütlicher und uriger Holztisch samt Holzbank darauf, die neuen Gärtner zu begrüßen. Drumherum hat Brigitte Wermke bereits liebevoll einige Blumen gepflanzt. Ein paar Schritte weiter verstecken sich Fachbücher im Gartenhäuschen, das auch an Regentagen als Treffpunkt für alle dienen soll. "Wenn hier alle ihren Garten betreuen, hat man ja automatisch etwas zum Reden", sagt sie lachend.

Vor der Hütte kann, wenn man möchte, auch Agnihotra praktiziert werden, eine Feuertechnik, die Energie bringen soll. "Wer hier mitmacht, der sollte schon offen gegenüber Neuem sein", betont Brigitte Wermke. So soll, wenn möglich, auf dem Ackerland auch ausschließlich Naturdünger verwendet werden. Gesät, gejätet und geerntet wird nach dem Mondkalender. "All das ist natürlich nur eine Möglichkeit, kein Muss. Jeder darf seinen Garten so gestalten, wie er möchte", betont sie. Von einem kleinen 50 Quadratmeter Stück bis zu großen 200 Quadratmeter Parzellen darf sich jeder seine gewünschte Größe aussuchen. "Gerade eine kleine Fläche kann man einfach als Hobby nebenbei bewirtschaften oder nutzen, um am Wochenende mal runter zu kommen", erklärt Brigitte Wermke.

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Am Rand des Ackers werden bereits jetzt Stangenbohnen vorbereitet, an denen sich jeder beteiligen kann. Auch die Kartoffeln hat Brigitte Wermke schon eingesetzt. "Die sind laut Mondkalender jetzt dran, da kann ich nicht warten", erklärt sie. Gartenprofi muss man aber nicht sein, um Teil des "gemeinsamen Garten" zu werden. "Ich helfe immer gerne, das ist ja Sinn der Sache und Saat hab ich mehr als genug", sagt sie mit einem Zwinkern. Wasser und verschiedene Geräte stehen ebenfalls zur Verfügung.

Die Fläche, die übrig bleibt, möchte die leidenschaftliche Gärtnerin zu Blühstreifen machen, um Insekten und anderen Tieren mehr Lebensraum zu schaffen. Außerdem wird sie auch Kurse und Vorträge anbieten. Bereits geplant sind Infoveranstaltungen zur Agnihotra Feuertechnik, Permakultur und dem Mondkalender. Im Oktober ist dann sogar ein gemeinsames Erntedankfest geplant.

(StadtSpiegel)