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Chemische Reaktion bei einem Metall verarbeitenden Betrieb: Großeinsatz in Schwalmtal

Chemische Reaktion bei einem Metall verarbeitenden Betrieb : Großeinsatz in Schwalmtal

Als am Donnerstag um 10.04 Uhr in Schwalmtal die Sirene anlief, hatten die Wehrleute das Einsatzstichwort „brennendes Gefahrgut“ auf ihren Meldern. Am Einsatzort, einem Metall verarbeitenden Betrieb an der Galgheide, angekommen, sahen sie dichten Rauch.

Die Mitarbeiter hatten die Räume schon verlassen.

Ein Angestellter hatte versehentlich zu Reinigungszwecken bestimmte Natronlauge auf Aluminiumspäne geschüttet. Etwa 1,5 Tonnen davon lagerten in einem Container. 250 Liter der 15-prozentigen Lauge waren darauf gelangt - und begannen, mit dem Aluminium chemisch zu reagieren. Dabei wurden Hitze und giftige Dämpfe frei.

Was dann folgte, waren umfangreiche Vorsichtsmaßnahmen. Weitere Wehren wurden alarmiert, darunter die Gesamtwehr Niederkrüchten und aus Viersen die Gefahrgutexperten. Insgesamt rund 120 Feuerwehrleute mit 35 Fahrzeugen waren im Einsatz. Betriebe, die in Richtung zur Nordtangente liegen, wurden aufgefordert, ihre Lüftungsanlagen abzuschalten. Weil der Parkplatz vor Aldi und Kik im abgesperrten Gebiet lag und zunächst als Bereitstellungsraum für die Feuerwehren genutzt wurde, schlossen beide Geschäfte vorübergehend. Später wurde der Bereitstellungsraum zum Dursty-Parkplatz verlegt, bis dort ging dann auch das gesperrte Gebiet.

Sieben Mitarbeiter der betroffenen Firma wurden vorsorglich von Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht, fünf von ihnen konnten es schon am Nachmittag wieder verlassen. Acht weitere Mitarbeiter waren vom Rettungsdienst vor Ort untersucht und ohne Symptome entlassen worden. Bei den anderen lautete die Diagnose „Verdacht auf Inhalationstrauma“.

Zunächst waren Rettungswagen aus dem Kreisgebiet, unter anderem auch aus Willich und Nettetal, im Einsatz. Später wurden sie durch Fahrzeuge und Kräfte der „MANV“-Gruppe ersetzt.

Als gegen Mittag erste Messergebnisse aus dem betroffenen Bereich bekannt wurden, bestätigte sich die Einschätzung, dass für die Bevölkerung außerhalb der Halle keinerlei Gefahr bestand. Die Hitzeentwicklung ließ zu diesem Zeitpunkt auch bereits merklich nach.

Später gelang es den Wehrleuten, das Material in kleinere Container umzuladen und zum Abtransport bereitzustellen. Gegen 16.30 Uhr konnte die Einsatzstelle an die Firmeninhaber übergeben werden.

(Report Anzeigenblatt)