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Flüchtlinge in Schwalmtal: Gute Alternative zu Containern

Flüchtlinge in Schwalmtal : Gute Alternative zu Containern

Um gut gerüstet zu sein, wenn die Zahl der in Deutschland schutzsuchenden Flüchtlinge weiter zunimmt, hat die Gemeinde Schwalmtal nun zwei weitere Objekte als Reserve für Flüchtlinge angenommen.

Bei Bedarf können jeweils zehn Asylsuchende in den von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) für ein Jahr mietfrei überlassenen Doppelhaushälften "Am Zoppenberg 24/26"untergebracht werden. "Diese mietfreie Nutzungsüberlassung ist schon ein Novum für uns und eine gute Alternative zu Containern", weiß Marc Diede, Produktbereichsleiter Soziale Unterbringung und Wohnen. Die in den 50er Jahren erbauten Häuser sind ehemalige Offiziershäuser und wurden bis vor kurzem noch von britischen Streitkräften bewohnt. Der Bund ist Eigentümer. "Insgesamt hat jede Doppelhaushälfte rund 100 Quadratmeter", so Diede weiter. In jedem Raum können zwei Personen leben, die Küche und Sanitäranlagen werden gemeinschaftlich genutzt. "Es ist nicht sinnvoll mehr Bewohner in einer Doppelhaushälfte unterzubringen." Auch bei der gemeinschaftlichen Nutzung müsse eine Privatsphäre erhalten bleiben. Die Grundversorgung, d.h. die Ausstattung mit Schrank, Bett, Sitzmöglichkeiten und Küchenutensilien, ist erfolgt. "Das ist unser Pflichtprogramm, für die Kür sorgen die Bewohner mit weiteren Möbel individuell selbst", berichtet Werner Bongartz, Leiter des Fachbereichs Ordnung und Soziales. Hier sei auch der Asylbetreuerkreis sehr engagiert. Bongartz: "Wir sind froh, dass es die Ehrenamtler gibt. Sie leisten sehr viel."

Die Doppelhaushälften „Am Zoppenberg“ in Waldniel.
Die Doppelhaushälften „Am Zoppenberg“ in Waldniel. Foto: Claudia Ohmer

Schon jetzt werden im Bereich "Am Zoppenberg" bereits weitere vier Doppelhaushälften von Flüchtlingen bewohnt. In zwei Doppelhaushälften wohnen Familien, eine Einheit wird von zehn männlichen Einzelpersonen genutzt, die andere von einem Paar und mehreren Frauen sowie zwei Kindern. "Bei der Unterbringung ist uns Sozialverträglichkeit schon sehr wichtig, wer zu wem passt", sagt Produktbereichsleiter Marc Diede. Das funktionierte alles sehr gut, auch mit den anderen Anwohnern. "Da waren wir sehr transparent im offenen Dialog.".
Das bestätigt auch Eric Nicolaus, Hausmeister der Asyl- und Obdachlosenunterbringung: "Die Menschen hier verstehen sich gut und kümmern sich auch. Auch die Vorgärten werden von ihnen gepflegt und sie wollen Gemüse im Garten anbauen." Für den Garten der zwei dazu kommenden Unterkünfte wird noch ein Benzin-Rasenmäher gesucht. Wann die neuen Objekte von Flüchtlingen bezogen werden, steht noch nicht fest. "Wir sind auf jeden Fall gut aufgestellt, haben Reserven, denn wir wissen ja nicht, was die Zukunft bringt", so Fachbereichsleiter Werner Bongartz.