Haus Bucheneck fast komplett

Mittlerweile sind drei Mädchen und ein Junge bei Kinderdorfmutter Desiree Bührer (33) und ihrer Tochter Dorothea (6) in die neue Kinderdorffamilie Haus Bucheneck eingezogen – das Miteinander klappt schon prima, auch wenn alle ihre Rollen noch finden müssen.

„Ich bin wirklich total happy über unser neues Familienleben - und entgegen meiner Erwartungen läuft tatsächlich alles absolut harmonisch bis jetzt“, sagt Desiree Bührer und strahlt. Mit viel Einsatz hat die Kinderdorfmutter eigenhändig im letzten halben Jahr die neue Wohnung im Schwalmtaler Bethanien-Kinderdorf mitrenoviert und liebevoll eingerichtet. Die Eulen an der neuen Garderobe werden noch die Namen aller Kinder bekommen, die Spielecke wird schon fleißig bespielt. Manches war nicht planbar, sondern ergibt sich erst jetzt, wo die Kinder da sind. So hatten die Haustechniker noch ganz kurzfristig die Betten der Kleinsten mit Holzbrettern verkleidet, so dass sie in der Nacht nicht aus den Betten fallen können. Auch Tochter Dorothea findet es mittlerweile toll, nun nicht mehr ein Einzelkind, sondern ältestes Kind der Familie zu sein. Die anderen Mädchen sind vier und fünf Jahre, der Junge drei Jahre alt. „Ganz am Beginn war die Atmosphäre aufgrund von Eifersucht zwischen Dorothea und dem ältesten Mädchen tatsächlich etwas angespannter, aber ich konnte das rasch auflösen. Mittlerweile hat sich das komplett verloren“, erzählt Desiree Bührer. Sie bemüht sich ganz bewusst, täglich individuell mit jedem Kind Zeit zu verbringen - meist liest sie allen einzeln eine Gute-Nacht-Geschichte vor und bespricht noch kurz den vergangenen Tag. Noch immer sei das vorrangige Ziel, dass alle Kinder in Ruhe in der neuen Familie ankommen und sich sicher und geborgen fühlen können. Für Dorothea hat nun die Schule wieder begonnen, die anderen haben alle einen Kindergartenplatz und befinden sich auch dort gerade in der Eingewöhnungsphase. Eine besondere Stellung genießt der Jüngste in der neuen Kinderdorffamilie. Der Dreijährige sei der „absolute Hahn im Korb“ und werde von allen anderen total verwöhnt, berichtet Desiree Bührer.

„Natürlich ist es irgendwie komisch, dass ich auf einmal ohne Schwangerschaft einen Bub und noch drei Mädchen am Tisch sitzen habe, aber trotzdem spüre ich zu allen Kindern eine Verbindung,“ sagt Desiree Bührer. Als der Kleine am ersten Tag Schwierigkeiten mit dem Einschlafen gehabt habe, habe sie ihn auf ihrem Arm in den Schlaf gesungen, erzählt sie weiter. Inzwischen gab es sogar schon verschiedene gemeinsame Wochenendausflüge, die alle sehr miteinander genossen haben. Auch die anderen Kinderdorffamilien freuen sich über die neue Wohngruppe. „Dorotheas beste Freundin und Schulkameradin Taylor lebt im Brückenhaus. Die Familie hat uns ein Blumenregal für den Garten gebastelt und heimlich vor die Türe gestellt“, freut sich Desiree Bührer. Im Haus Bucheneck ist nun noch ein Kinderzimmer frei. Hier entscheidet sich in den nächsten Wochen, wer dort einziehen und damit die neue Kinderdorffamilie vervollständigen wird.

(Report Anzeigenblatt)