Kinderbetreuung zum Beruf machen

In Brüggen, Schwalmtal und Niederkrüchten werden engagierte Tageseltern gesucht. Interessierte können sich beim Jugendamt bewerben.

Bunte Pixiebücher liegen bereit, die Kisten mit Bausteinen sind halb ausgeräumt und fünf Kinder spielen zufrieden miteinander. Was nach Kindergarten klingt, findet bei Sabine Volkmer zu Hause statt. Sie ist Tagesmutter im Kreis Viersen und betreut fünf Kinder im Alter von ein bis drei Jahren. Die Kindertagespflege ist eine flexible Betreuungsform und umfasst neben der Pflege der Kinder auch ihre Bildung, Förderung und Erziehung.

Für die Kindertagespflege sucht der Kreis Viersen engagierte Tageseltern. Im Zuständigkeitsbereich des Kreisjugendamtes (Schwalmtal, Brüggen, Grefrath, Niederkrüchten und die Stadt Tönisvorst) gibt es derzeit ungefähr 70 Tagesmütter und –väter.

„Besonders in Schwalmtal und Niederkrüchten ist der Bedarf hoch“, sagt Lothar Thorissen, Amtsleiter des Kreisjugendamts. Angesprochen ist, wer Freude am Umgang mit Kindern hat, sich gerne fortbildet und die entsprechenden Räume zur Verfügung hat. Eine pädagogische Ausbildung ist keine Voraussetzung, jedoch braucht es als Tagesmutter oder -vater pädagogisches Einfühlungsvermögen. Sabine Volkmer ist schon seit vielen Jahren Tagesmutter. „Durch den frühen Kontakt mit anderen finden die Kinder sich später besser in den Kindergarten ein. Im Alltag machen wir viele Sprach-, Sing- und Bewegungsspiele und erleben die Natur draußen zu jeder Jahreszeit.“

Die Tagesmutter steht nicht in Konkurrenz zu den Eltern. Vielmehr leistet sie einen Beitrag zur Entwicklung der Kinder und überlegt zusammen mit den Eltern, wie man die Kinder am besten fördern kann.

Judith Wassenhoven, ebenfalls langjährige Tagesmutter, ist die Zusammenarbeit mit den Eltern sehr wichtig. „Jedes Kind ist individuell. Durch die Erfahrungen als Tagesmutter kann man den Eltern die Sorgen nehmen. Wenn ein Kind krank ist oder etwas noch nicht kann, helfen und unterstützen wir.“

Zusätzlich arbeiten die Tagespflegepersonen auch über die Vermittlung hinaus eng mit dem Jugendamt zusammen.

Die Voraussetzungen um Tagesmutter oder -vater zu werden sind ein Hauptschulabschluss und eine abgeschlossene Berufsausbildung. Eine pädagogische Ausbildung ist von Vorteil, aber nicht Bedingung. Erfahrung, Zeit und Interesse im Umgang mit Kindern, gesundheitliche und psychische Belastbarkeit, geeignete Räume und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit Eltern und Jugendamt gehören auch dazu. Außerdem wird ein einwandfreies erweitertes Führungszeugnis aller Tagespflegepersonen und deren Partner erwartet.

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Das Jugendamt des Kreises Viersen vermittelt den Tagespflegepersonen einen Kurs zur Grundqualifikation. In 86 Unterrichtsstunden lernen die Teilnehmer Kleinkindpädagogik und Erste Hilfe. Jede Tagespflegeperson betreut maximal fünf Kinder und sollte mindestens 15 Stunden pro Woche Zeit haben. Entsprechend der Qualifizierung, der Anzahl der zu betreuenden Kinder und der Stundenanzahl erhalten die Tagespflegepersonen eine Vergütung durch das Jugendamt.

Die Tagesmutter Sabine Volkmer bietet außerdem jeden dritten Donnerstag im Monat eine offene Sprechstunde an. Tagespflegepersonen, Eltern und Interessierte können sich von 18 bis 20 Uhr im Familienzentrum Anna Polmans, Kockskamp 25 in Schwalmtal austauschen. Eine telefonische Anmeldung ist erforderlich unter 02163/ 26 34.

Gabriele Kox vom Amt für Schulen, Jugend und Familie informiert gerne über die Tätigkeit als Tagespflegeperson unter gabriele.knox@kreis-viersen.de.

(StadtSpiegel)