Kindergarten für Vogelsrath

Als die Entscheidung fiel, dass im Sommer 2011 nach 40 Jahren der Kindergarten in Vogelsrath geschlossen werden muss, weil einfach nicht mehr genug Kinder in der Sektion da waren, die den Kindergarten besuchen wollten, flossen Tränen.

Niemand hätte damit gerechnet, dass fünfeinhalb Jahre später eine Wiedereröffnung im Raum steht.

Früher war es eine katholische Einrichtung, jetzt haben sich AWO und DRK um die Trägerschaft beworben. Es geht zunächst um eine Laufzeit von fünf Jahren.

Die Gründe dafür, dass neue Plätze in Kindertageseinrichtungen benötigt werden, sind vielfältig. Das Kreisjugendamt, das jedes Jahr die Bedarfsplanung für die Gemeinden macht, geht bei der aktuellen Planung für das Kindergartenjahr 2017/18 davon aus, dass nicht länger nur 96,5 Prozent der Drei- bis Sechsjährigen einen Betreuungsplatz brauchen, sondern alle. Bei den Zwei- bis Dreijährigen steigt die Bedarfszahl von 80 auf 85 Prozent.

Außerdem hat sich der Rechtsanspruch verschoben. Bisher hatte den eine Familie, wenn das Kind zu Beginn des Kindergartenjahres bereits drei Jahre alt war. Jetzt gilt der Rechtsanspruch bereits, wenn ein Kind bis zum 31. Oktober drei Jahre alt wird.

Und Schwalmtals Konzept, um den Zuzug von jungen Familien zu werben, ist auch aufgegangen – die Zahl der Kinder in der Gemeinde steigt.

Unter dem Strich fehlen also Kindergartenplätze. Ein Neubau, mit dessen Planung man jetzt beginnen würde, würde niemals bis zum geplanten Start im Spätsommer fertig. Deshalb kam der Gedanke auf, Vogelsrath zu reaktivieren. Das Gebäude hatte die Gemeinde verkauft, es steht noch leer. Die Geräte sind allerdings alle abgebaut worden, es ist alles besenrein und leer.

In der Sitzung, die am 25. Januar nächsten Jahres stattfindet, soll der Fachausschuss in Schwalmtal beraten, um eine Empfehlung abzugeben, welcher Träger es werden soll. Die offizielle Entscheidung trifft dann der Kreis-Jugendhilfeausschuss.

Und dann können die Arbeiten in Vogelsrath losgehen, damit ab September wieder Kinderlachen über das Gelände schallt.

Die ersten Interessensbekundungen von Eltern, so erfuhren die Schwalmtaler Politiker im Rat, liegen auch bereits vor.

(StadtSpiegel)