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Asylkreis der Ev. Kirchengemeinde Waldniel erhält Integrationspreis: Kompetenz und Mitmenschlichkeit

Asylkreis der Ev. Kirchengemeinde Waldniel erhält Integrationspreis : Kompetenz und Mitmenschlichkeit

Im Rahmen einer Feierstunde im Grefrather Dorenburg-Museum wurden die ehrenamtlichen Helfer des Waldnieler Asylkreises für ihr Engagement für Flüchtlinge mit dem dritten Preis ausgezeichnet. Aus der Hand von Landrat Peter Ottmann erhielten sie eine Urkunde und ein Preisgeld.

Kreissozialdezernent Ingo Schabrich, der der Jury angehörte, lobte in seiner Ansprache den Asylkreis Schwalmtal und berichtete von der hervorragenden Arbeit, die dort geleistet werde. „Menschen verschaffen sich hier einen Überblick über die Situation jedes einzelnen Asylsuchenden und unterstützen in allen Lebenslagen“, so Schabrich. Der Preis ist mit 500 Euro dotiert und fließt in die Projekte der Integrationsarbeit.

Die Würdigung erreicht eine 15-köpfige Gruppe Schwalmtaler Bürger, die sich seit 1991 ehrenamtlich unter dem Dach der Evangelischen Kirche Waldniel um Flüchtlinge kümmert. Geleistet werden Verfahrensberatung, Hilfe bei alltäglichen Problemen, wie z.B. Begleitung bei Behörden- und Arztgängen, das Vermitteln von Kontakten bei Rechtsfragen. Die Unterstützer bringen Traumatisierte in Fachbehandlung oder helfen bei der Organisation von Wohnraum und Dingen des täglichen Bedarfs. In der großen Sammelunterkunft in Waldniel haben sie mit verschiedensten Maßnahmen das Leben der ausländischen Gäste angenehmer machen können. Mit Unterstützung der Gemeindeverwaltung wurde ein Wickelraum eingerichtet und jetzt steht der Bau eines Fahrrad-Unterstandes an. Immer wieder werden Fahrräder aus Spenden der Bevölkerung an die Flüchtlinge verteilt, damit sie aktiv am Dorfleben teilhaben und sich gegenseitig besuchen können. Die Unterkünfte verteilen sich nämlich auf vier Standorte in Waldniel, Dilkrath, und Lüttelforst.

Die Helfer zeigen regelmäßig Präsenz und bieten ein „offenes Ohr“: Die ausländischen Gäste werden wöchentlich einmal besucht und jedes Jahr gibt es ein großes selbstorganisiertes Sommerfest.

Ein großes Problem ist die Sprachenvielfalt bei kaum vorhandenen Deutschkenntnissen. Auch hier war der Asylkreis schon früh kreativ. Ein Schulungsraum wurde mit Eigenmitteln in der Sammelunterkunft eingerichtet. Tafeln, Bücher und Unterrichtsmaterialien wurden über Spenden besorgt und die Interessierten werden von professionellen Lehrern aus dem Unterstützerkreis unterrichtet.

Viele der ausländischen Kinder und Jugendlichen sind traumatisiert. Gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung und den örtlichen Schulen ist man unermüdlich bemüht, sie in Schulklassen zu integrieren bzw. in individuelle Nachhilfe zu vermitteln.

Gemeindepfarrer Arne Thummes ist froh und dankbar für diese wichtige Arbeit: „Das Faszinierende an dem Asylkreis ist seine wunderbare Mischung aus Kompetenz und Mitmenschlichkeit.“ Der jetzt verliehene Integrationspreis sei Anerkennung und Ansporn zugleich.

(Report Anzeigenblatt)