Krüchtens Weg der Zukunft

Die Menschen werden älter. Eine Demografie-Berechnung kommt zu dem Schluss, dass die Zahl der Menschen zwischen 65 und 80 Jahren in Niederkrüchten um mehr als 60 Prozent zunehmen wird.

Was passiert in einem Zeitraum von 20 Jahren in einem Ort? Vor 20 Jahren starteten vom Flughafen Elmpt noch fast täglich britische Tornados zu Übungsflügen, im Herzen des Ortes gab es die "Legoland" genannte englische Siedlung, und dort, wo heute die Kindertageseinrichtung "Raupe Nimmersatt" steht, begannen britische Kinder mit ihrer schulischen Laufbahn. Gegenüber, wo man die DRK-Kita und die Feuerwache findet, war freies Feld.

Und wie wird es in knapp 20 Jahren aussehen? Das soll in Niederkrüchten nicht dem Zufall überlassen bleiben. Im Dezember hat der Rat den "Kompass 2035" verabschiedet, der Ziele und Maßnahmen für die Gemeinde-Entwicklung formuliert. Die Einwohnerzahl wird sich, auch wenn man verschiedene Berechnungsmodelle zugrunde legt, nicht wesentlich verändern. Am 31. Dezember 2015 lebten ziemlich genau 15.200 Menschen in Niederkrüchten. 2035 könnten es zwischen 14.300 und 15.700 sein. Allerdings wird die Struktur eine völlig andere sein als heute. Die Haushalte werden deutlich kleiner — das ist ein deutschlandweiter Trend. Von 2003 bis 2013 stieg im Kreis Viersen die Zahl der Ein-Personen-Haushalte um fast 35 Prozent. Gleichzeitig ging die Zahl der Haushalte mit fünf und mehr Personen um 25 Prozent zurück.

In Niederkrüchten war diese Entwicklung noch nicht ganz durchgeschlagen, aber das wird kommen. Die Zahl der Haushalte in Niederkrüchten soll den Prognosen zufolge bis zum Jahr 2025 um 450 bis 650 steigen — bei fast gleich bleibender Einwohnerzahl.

Wer von den Zahlen des Jahres 2014 zu den erwarteten für 2035 schaut, der sieht einen Anstieg der Menschen zwischen 65 und 80 Jahren um 61,5 Prozent. Die Zahl der ganz jungen Menschen, der zwischen Null und sechs Jahren, soll aber nach einem deutlichen Rückgang zwischen 2011 und 2014 wieder deutlich steigen. Ganz schwach besetzt sein soll dann die Gruppe der Sechs- bis 24-Jährigen. Für die 16- bis 18-Jährigen geht es sogar um einen Rückgang von etwa 40 Prozent.

Der "Kompass 2035", den Politiker und sachkundige Bürger in einem Workshop erarbeitet haben, sieht 500 neue kleine Wohnungen bis zum Jahr 2025 vor — und zwar für Jung und Alt. Der Anteil an preisgünstigen Mietwohnungen — Mangelware auch in den umliegenden Gemeinden — soll deutlich erhöht werden, Leerstände sollen wieder aktiviert werden, Baulücken geschlossen. Das sind die vordringlichen Ziele im Bereich "Wohnen".

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Zur Entwicklung der Gemeinde gehört im Kompass auch der Bereich Wirtschaft. Der Arbeits- und Tourismusstandort Niederkrüchten soll gefördert werden. 250 neue Arbeitsplätze im Gemeindegebiet sollen bis 2025 geschaffen werden — im Gewerbepark Elmpt auf dem Gelände der ehemaligen Javelin-Barracks. Vor allem zukunftsfähige Branchen sollen hier berücksichtigt werden. Die Zahl der Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten soll wachsen, touristische Strukturen entwickelt werden. Schwerpunkte sollen dabei auf dem Erhalt der Naturlandschaft sowie der Kulturhistorie liegen.

(Report Anzeigenblatt)