Lebensmittel für 300 Menschen

Seit 2006 hat Schwalmtal eine Tafel, seit November 2007 ist sie als Verein organisiert. Rund 300 Menschen werden hier von Bernd Zenner und seinem Team mit Lebensmitteln versorgt. Jetzt gibt es wieder die Weihnachtspaket-Aktion.

Direkt hinter der Tür zum Eingang der Räume der Schwalmtaler Tafel in Amern an der Waldnieler Straße 18 stehen volle Körbe mit Äpfeln, dicken Stangen Porree und Bananen. „Hier können sich unsere Kunden selbst bedienen“, erklärt Bernd Zenner (72 Jahre), der seit der Gründung der Schwalmtaler Tafel auch ihr erster Vorsitzender ist. In den Regalen, Gefriertruhen und Kühlschränken lagern Toastbrote, Baguettes, Pizzen, Eis, Joghurts, Wurst, Käse, Konserven, Babynahrung und vieles mehr. Das Sortiment ist immer umfangreich und unterscheidet sich kaum von den Waren im Supermarkt. Auch Extrawünsche werden erfüllt, sofern das möglich ist. Wer hier einmal in der Woche Nahrungsmittel entsprechend seiner Haushaltsgröße erhalten möchte, muss seine Bedürftigkeit nachweisen. Möglich wird das alles durch die regelmäßige Spendenbereitschaft vieler Schwalmtaler Geschäfte, Firmen und Landwirte. Die Tafel finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen und Geldspenden, die Lebensmittel werden ebenfalls gespendet.

Bernd Zenner holt mit dem Auto der Tafel und einem weiteren Freiwilligen immer am Dienstag- und Donnerstagmorgen die Waren ab, sortiert wird dann alles vor Ort. „Die Kunden der Tafel erhalten so viel sie möchten, aber natürlich auch nur so viel, wie wir haben“, erklärt Bernd Zenner. Rund 300 Personen werden hier regelmäßig versorgt. Auf Karteikarten sind die Haushalte registriert.

„Ich war dabei, als Anni Bühl aus Amern die Idee von einer eigenen Schwalmtaler Tafel in den Pfarrgemeinderat getragen hat, und ich bin von der ersten Stunde in diesem Projekt aktiv gewesen – genau wie einige andere der rund 32 aktiven Mitglieder“, erzählt Zenner.

Die Schwalmtaler Tafel pflegt einen guten Kontakt zur Nettetaler Tafel, Überschüsse werden ausgetauscht und weitergegeben, so beispielsweise auch an einen Mönchengladbacher Gnadenhof für Pferde. „Wir werfen wirklich nur ganz selten etwas weg, bei uns werden alle Spenden verwertet“, sagt der ehemalige Bauingenieur und aktive Rentner Bernd Zenner. Was er hier leistet, sei fast ein Vollzeitjob, fährt er nachdenklich fort. „Aber ich tue etwas Sinnvolles, und die Menschen sind zum größten Teil sehr dankbar und zufrieden – das ist ein schönes Gefühl“, betont er lächelnd. Da von den finanziellen Mitteln der Tafel gerade ein neuer Kühltransporter angeschafft werden musste, freut sich der Verein momentan sehr über über Geldspenden zur Aufstockung der Vereinskasse.

(StadtSpiegel)