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Lichterketten im Juni rausgekramt

Lichterketten im Juni rausgekramt

Der Extra-Tipp hat „Weihnachtsverrückte“ gesucht. Im ersten Teil unserer Serie hat Redakteurin Claudia Ohmer Familie Storm in Brüggen-Genrohe besucht.

10 000 Lichter sind keine große Sache, 20 000 Lichter naja, 30 000 Lämpchen sind schon beachtlich. Aber da kann Familie Storm aus Brüggen-Genrohe noch einen drauf setzen. Mit insgesamt rund 35 000 Lichtelementen illuminieren sie zur Weihnachtszeit nicht gerade unauffällig ihr Haus an der Genroher Straße 27. „Es dauert nur zwei bis drei Minuten, bis die ersten Autos auf der Straße anhalten, wenn um 17 Uhr die Beleuchtung eingeschaltet wird“, berichten Florian (24 Jahre) und Sebastian Storm (27 Jahre). Zusammen mit ihrer Mutter Angela und ganz vielen helfenden Händen hat man dieses Jahr ein Lichterdach kreiert, die Lichterbäume ergänzt und alle rund 30 „leuchtenden“ Lebewesen mit einem selbst gestrickten kleinen roten Schal ausgestattet. „Wir hatten unglaublich viel Hilfe, und dafür bin ich unglaublich dankbar, sonst hätten wir das alles nicht geschafft“, sagt Angela Storm, die im August mit ihren beiden Söhnen einen schweren Schicksalsschlag zu verkraften hatte. Unerwartet ist der Kopf der Familie, Klaus Storm, verstorben. „Einiges, an dem unser Vater noch getüftelt und repariert hatte, ist so nicht mehr fertig geworden“, erklärt Florian. Trotzdem hat man es mit viel Unterstützung geschafft, das Meiste aufzubauen. Der Kometenschweif an der Front des Hauses ist seit dem Jahr 2007, als man das erste Mal das Haus in Szene setzte, das Highlight und weithin sichtbar. Florian Storm hat den jetzigen Rahmen selbst zusammen geschweißt.

Und immer mehr Elemente kamen dazu. „Wenn wir etwas auf anderen Weihnachtsmärkten sehen, versuchen wir es in unserem eigenen Stil als eigenen Entwurf nachzubauen“, sagt der 24-jährige Florian, der auch die Idee zum neuen Lichterdach hatte. „Gar nicht mal so einfach, rund 18 Lichternetze dafür zu kombinieren.“

„Wir hatten das alles nie so in dem Ausmaß geplant mit dem Lichterhaus“, erinnert sich Angela Storm. Alles habe sich eben einfach so entwickelt und sei gewachsen. Schon immer wurde drinnen alles schön weihnachtlich dekoriert. „Mein Vater hat eine drei Quadratmeter große Weihnachtsstadt gebaut, mit winzigen Springbrunnen, 0,8-Millimeter-Lämpchen, drei-Millimeter-Kugeln, Tannenbäumen aus hauchfeinem Draht und mit Pinzette aus Alupapier gefertigten Geschenken“, erinnern sich die Söhne Sebastian und Florian.

Jetzt werden schon im Juni, also quasi im Sommer, die Lichterketten und Figuren rausgekramt, erweitert und in Gang gebracht, damit das Haus rechtzeitig im Lichterglanz erleuchten kann. Und es gibt noch viele Ideen für die nächsten Jahre. Platz wäre auch noch: „Der Hof ist ja schon illuminiert, aber bald möchten wir noch den Garten dazu nehmen“, sind sich Angela, Florian und Sebastian Storm einig. Eben ein wenig Lichter- und weihnachtsverrückt.

(Report Anzeigenblatt)