Mehr Häuser für Flüchtlinge

Mit den Häusern am Zoppenberg und dem ehemaligen Naafi-Verwaltungsgebäude hat Schwalmtal jetzt Platz für 475 Flüchtlinge. 450 werden wohl bis zum Jahresende da sein, momentan kommen pro Monat etwa 60 Neuzugänge in Schwalmtal an.

Und auch für das kommende Jahr rechnet Sozialamtsleiter Werner Bongartz nicht damit, dass der Zustrom abreißt. Das bedeutet, dass es schnellstmöglich weitere Unterbringungsmöglichkeiten geben muss. Verhandlungen, den Verwaltungstrakt einer ehemaligen Industrie-Immobilie anzumieten, um weitere 150 Menschen unterbringen zu können, stehen kurz vor dem Abschluss. Der Rat hat jetzt auch Bauprojekte auf den Weg gebracht. Die GWG des Kreises Viersen will zwei Häuser errichten, die zunächst für Flüchtlinge, später als Mietwohnungen genutzt werden sollen. Ein Grundstück dafür liegt an der Heerstraße in Waldniel, ein weiteres in Hehler am Fischelner Weg. Hier wollte die GWG zunächst auf dem Spielplatz-Gelände neben der ehemaligen Schule bauen. Damit waren aber viele Politiker nicht einverstanden. Der Tatsache, dass es gelang, innerhalb von nur zwei Wochen die Planung so anzupassen, dass das Gebäude jetzt auf dem Grundstück neben dem Spielplatz zu stehen kommen soll, zollten sie in der jüngsten Ratssitzung Respekt. Außerdem plant ein Investor, im Bereich Heerstraße/Eickener Straße noch ein Gebäude zu errichten, das zunächst 50 bis 60 Flüchtlingen Raum bieten und später als Gewerbeimmobilie genutzt werden soll. Einige Politiker dankten auch ausdrücklich Firmen und Privatleuten in der Gemeinde, die sich sehr kooperativ verhalten und zu fairen Preisen vermietet hätten. Es habe auch andere Angebote gegeben, eben solche, mit denen jemand "eine schnelle Mark" habe machen wollen. Hier machte die Politik aber deutlich, dass sie nicht gewillt sei, aufgrund der Notlage auf Mietwucher einzugehen.

Bislang sind die meisten Flüchtlinge im Ortsteil Waldniel untergebracht. Das hat sich durch die Angebote, die der Gemeinde gemacht wurden, so ergeben. Wenn in Zukunft neue Standorte entwickelt werden, sollen auch Amern und kleinere Ortsteile in den Fokus rücken. Nachdem bereits eine zusätzliche Hausmeisterstelle geschaffen wurde, soll auch die professionelle soziale Betreuung aufgestockt werden, "um die Ehrenamtler nicht zu überfordern". Nun wird geprüft, auf welche Art das geschehen kann. Im Gespräch ist auch die Möglichkeit, Stellen im Bundesfreiwilligendienst zu schaffen.