Mit Erzähllust und Fantasie

Mit "Aufbruch in eine hoffnungsvollere Zukunft" veröffentlicht Magdlen Gerhards den vierten und vorletzten Teil der Familiensaga rund um die Leinenweberei in Waldniel. Die Geschichte ist angelehnt an ihre eigene Familiengeschichte.

Wenn jemand auf mich zukommt und sagt: 'Stimmt, genau so war das ja damals', dann ist das die allerbeste Leserreaktion, die ich kriegen kann", sagt Magdlen Gerhards. Und das komme schon mal häufiger vor. Meist sind dies dann alteingesessene Waldnieler, die sich an das alte Waldniel und vielleicht auch noch die Leinenweberei oder die ihnen davon erzählten Geschichten erinnern. Denn das Unternehmen spielt in allen vier Romanen eine Rolle im Hintergrund, die Protagonisten drumherum, die Weberfamilie Sanders, lässt Gerhards spannende Geschichten in einer unruhigen Zeit erleben.

Inspirieren lassen hat sich die Autorin von ihrer eigenen Familiengeschichte. Ihre Urahnen betrieben damals die Leinenweberei in Schwalmtal, so dass sie auf Erzählungen zurückgreifen konnte. Auch ein Schulaufsatz ihres Vaters und die Recherche im Viersener Heimatbuch halfen Gerhards.

Nach "Einem Haus mit vielen Türen", "Die Last des Erbens" und "Das Ende der ersten Blütezeit" hat Magdlen Gerhards nun den vierten Teil der Familiensaga veröffentlicht: "Aufbruch in eine bessere Zukunft". Dieser spielt in der Zeit von 1920 bis 1939. Gerhards Erzählungen leben von den Menschen und ihren Schicksalen. Im vierten Teil der Familiensaga bekommen insbesondere die Frauen eine tragende Rolle. "Im dritten Teil zogen die Männer in den ersten Weltkrieg, die Frauen übernahmen die Leitung der Firma", erzählt Gerhards. "Im vierten Teil sind die Männer wieder da und die Frauen müssen wieder an den Herd. Es entstehen Machtgefüge und spannende Momente."

Zum Schreiben ist die gelernte Erzieherin übrigens über ihren Job gelangt: "Ich habe den Kindern schon immer gerne Geschichten erzählt", erinnert sie sich. "Und dann habe ich irgendwann die vom Wurm namens Mäxchen erzählt." Da sie die Kindergartenkinder mit ihren Erzählungen neugierig machte und diese dann unbedingt wissen wollten, wie es denn mit dem Regenwurm weitergeht, fing Gerhards prompt mit dem Schreiben an.

Nach diversen Kinderbüchern veröffentlichte die Autorin auch noch den Roman "Sprich nur ein Wort...".

Der fünfte Band der Familiensaga sei bereits in Bearbeitung und soll wahrscheinlich im nächsten Jahr erscheinen. "Ich habe eben sehr viel Fantasie und jede Menge Erzähllust", sagt die Autorin mit einem Lächeln im Gesicht.

(StadtSpiegel)