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Ein neues Wohnkonzept entsteht an der Langestraße in Waldniel: Nicht allein, nicht ins Heim

Ein neues Wohnkonzept entsteht an der Langestraße in Waldniel : Nicht allein, nicht ins Heim

Viele alte Menschen möchten ihre letzten Jahre nicht in einem Altersheim verbringen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Den Einen fehlt die Selbstbestimmung, die Anderen scheuen die hohe finanzielle Belastung.

Gerade bei Demenzkranken ist oft auch die Sorge der Angehörigen da, dass das Personal in einer großen Gruppe vielleicht nicht optimal auf den Vater oder die Mutter eingehen könnte.

Eine Alternativlösung entsteht gerade in Waldniel an der Langestraße. Hubert Wetzels errichtet hier ein neues Mehrfamilienhaus. Die untere Etage hat sein Bruder, Architekt Bernd Wetzels, so gestaltet, dass dort eine Wohngemeinschaft für acht Menschen entstehen kann, im Obergeschoss sind weitere, „normale“ Wohnungen im Bau.

Acht Ein-Zimmer-Appartements mit jeweils eigenem Bad sind um eine große Gemeinschaftsfläche mit Wohnraum, offener Küche und Pflegebad gruppiert. Alle Zimmer sind barrierefrei, sechs sind sogar rollstuhlgerecht.

Bei einem Informationsabend in den Räumen der ASB-Tagespflege in Amern erfuhren interessierte Familien jetzt etwas über das Konzept der Alters-Wohngemeinschaft. Der Slogan „Nicht allein und nicht ins Heim“ fasst zusammen, worum es geht. Mit den ersten Mietern soll am 6. November eine Mietergemeinschaft gegründet werden, die sich auf einen Pflegedienst – wahrscheinlich den ASB, weil der bereits drei solche WGs in Viersen betreut – einigen, der dann eine 24-Stunden-Betreuung, vornehmlich durch Hauswirtschafterinnen, sicherstellt. Die individuelle Pflege jedes einzelnen Bewohners wird dann mit Hilfe der Pflegeversicherung auf die Beine gestellt. Dafür kommen gesonderte Pflegekräfte in die WG.

Dort soll vor allem gewohnt und nur an zweiter Stelle gepflegt werden, wie Monika Schneider, die in Köln eine Agentur für Wohnkonzepte betreibt und schon etliche WGs auf die Beine gestellt hat, erklärt.

Die Zimmer werden mit eigenen Möbeln eingerichtet werden, auch das Wohnzimmer müssen die Mieter selbst einrichten. Es soll gemeinsam gekocht und gegessen werden. Über gemeinsame Spiele oder Ausflüge entscheiden die Bewohner und ihre Betreuer.

Der Normalfall, so Schneider, sei, dass die Menschen bis zu ihrem Tod in der WG bleiben könnten, auch mit Pflegestufe 3 sei das kein Problem.

Einzug der ersten Mieter soll schon im Januar sein, bei dem Treffen von interessierten Angehörigen am 6. November um 17.30 Uhr in den Räumen der ASB-Tagespflege an der Amerner Kolpingstraße könnte die Mietergemeinschaft schon gegründet werden. Wer sich über Kosten informieren und die Wohnung, die sich im Bau befindet, besichtigen möchte, kann unter hubert.wetzels@hotmail.de Kontakt aufnehmen.

(Report Anzeigenblatt)