Rösler-Siedlung: Der letzte Schritt

Nach jahrelangem Tauziehen um das Material, das in zwei Straßen unter dem Pflaster eingebaut war, beginnt nächste Woche der Austausch.

Die Geschichte um den Straßenbau in der Rösler-Siedlung beginnt im Jahr 2009. In diesem und im darauf folgenden Jahr hatte eine Familie im Zuge der Kanalsanierung die Willy- und die Gustav-Rösler-Straße sowie Teile der Joseph-Rösler-Straße neu gepflastert. Im Mai 2012 folgte ein Schock. Im Rhein-Kreis Neuss wurde bekannt, dass eben diese Baufirma Material verbaut haben soll, das nicht nur unzulässig, sondern auch mit Schwermetallen belastet gewesen sei.

Auch in Schwalmtal ließ man daraufhin Proben nehmen. Das Ergebnis war, dass es auch hier eine Belastung gab. Aber so einfach war es dann doch nicht. Seit Januar 2013 gab es ein gerichtliches Beweissicherungsverfahren. Inwieweit die Belastung dafür gesorgt hätte, dass die Firma in einem Gerichtsverfahren verurteilt worden wäre, blieb ungewiss, da von den Schwermetallen nichts durch das Pflaster an die Oberfläche dringen konnte.

Allerdings war die Schicht, in der das Material, das nicht der Bestellung der Schwalmtalwerke entsprach, verarbeitet war, stellenweise deutlich zu dick. Außerdem war die Körnung zu groß. Beides waren Mängel, die die Schwalmtalwerke als Auftraggeber hätten beanstanden können.

Nachdem die Beweissicherung mit diesem Ergebnis abgeschlossen war, hätte es zum Prozess kommen können. Aber unmittelbar vorher einigten sich Gemeinde und Baufirma im Juli vergangenen Jahres auf einen Vergleich.

Der sah vor, dass die Firma bis Anfang Juli dieses Jahres das Pflaster aufnimmt und die Bettungsschicht austauscht. Weil keine Beweise mehr gesichert werden mussten, durften in der Zwischenzeit auch die Kabel für die Glasfaser-Anschlüsse in diesem Bereich gelegt werden.

In der kommenden Woche nun beginnt der Austausch des Bettungsmaterials.

Das Pflaster wird in den jeweiligen Bereichen aufgenommen, gereinigt und bis zum Wiedereinbau gelagert. Anschließend werden das Bettungsmaterial und ein Teil der unteren Tragschicht aufgenommen und ordnungsgemäß entsorgt. Dann wird die Tragschicht wieder auf Höhe gebracht und neues Bettungsmaterial – ein Sand-Basaltgemisch – eingebaut, bevor das Pflaster neu verlegt wird.

Während der Baumaßnahme werden nun regelmäßig Proben des Bettungsmaterials und der Tragschicht genommen und nach Absprache mit dem Kreis Viersen als Bodenschutzbehörde analysiert. Denn das Material hatte der Gemeinde für diesen Bereich einen Eintrag ins Altlasten-Kataster „beschert“. Und der soll nun nach Abschluss der Bauarbeiten gelöscht werden.

(Report Anzeigenblatt)