Wasser und Abwasser teurer

Die Wasser- und Abwassergebühren in Schwalmtal steigen zum neuen Jahr. Das hat verschiedene Ursachen.

Im Bereich des Frischwassers ist es – auch, wenn sich das merkwürdig anhört – der Sparwille der Bürger, der zu der Erhöhung führt. Was für die Umwelt gut ist, nämlich ein geringerer Wasserverbrauch, führt dazu, dass die hohen Fixkosten der Schwalmtalwerke durch die reinen Verbrauchspreise nicht mehr gedeckt werden. Deshalb steigt die monatliche Gebühr für den Wasserzähler von netto 7,48 Euro auf netto 9,25 Euro. Inklusive Mehrwertsteuer bedeutet das für einen Haushalt eine Mehrbelastung von 22,73 Euro im Jahr.

Dass die Abwassergebühren steigen, hängt mit den vielen anstehenden Reparaturen und Sanierungen des Kanalnetzes an. Einen erhöhten Aufwand in diesem Bereich sieht Angela Blohm-Wassermann von den Schwalmtalwerken noch für die nächsten zehn Jahre. Die aktuelle Kanalsanierungsmaßnahme an der Dülkener Straße wird planmäßig noch etwa bis April dauern – wenn der Winter nicht zu hart wird.

Die Kläranlage muss erweitert werden, denn die wasserrechtliche Erlaubnis läuft im Jahr 2016 aus. Und bei der Neu-Erteilung sind strengere Grenzwerte einzuhalten. Es wird kein neues Klärbecken geben, sondern die vorhandenen werden umgerüstet.

In der Hauptsache geht es dabei darum, Verfahrensschritte in der Wasser-Klärung zu optimieren, die Biologie ein wenig zu verändern und Energie einzusparen. Dadurch können mit einer Investition von „weit unter 2 Millionen Euro“, so Blohm-Wassermann, die geforderten Grenzwerte erreicht werden.

Die Gebühren für die Beseitigung von Schmutzwasser steigen pro Kubikmeter von 2,88 auf drei Euro. Der Kubikmeter Niederschlagswasser kostet 1,55 statt 1,47 Euro. Die Entsorgung von Abwasser aus wasserdichten abflusslosen Gruben schlägt künftig mit 9,42 statt 6,60 Euro zu Buche. Einzig die Gebühr für die Entsorgung von Fäkalschlamm aus Kleinkläranlagen sinkt von 25,32 leicht auf 25,16 Euro. Als Anhaltspunkt: Bei einem Vier-Personen-Haushalt, der im Jahr 43 Kubikmeter Wasser verbraucht und eine befestigte Grundstücksfläche von 180 Quadratmetern hat, bedeutet das eine jährliche Mehrbelastung von rund 35 Euro.

(StadtSpiegel)