DroPics aus Nettetal: Mit dem Multikopter unter den Wolken

DroPics aus Nettetal : Mit dem Multikopter unter den Wolken

Sechs Rotoren, ein GPS-Gerät, eine Kamera und jede Menge Kabel und Carbon: Der Multikopter von Swen Megsner ist ein echtes High-Tech-Gerät. Der Extra-Tipp nahm das Flugobjekt mal unter die Lupe und ging dem Trend "Drohnenfliegen" auf die Spur.

Dabei beschreibt der Begriff "Drohne" streng genommen nicht, was Swen Megsner aus Nettetal da hobbymäßig in die Luft sausen lässt: "Eine Drohne ist entweder bewaffnet oder lässt sich bewaffnen. Das ist bei meinem Multikopter wohl eher nicht der Fall", sagt der 31-Jährige über sein Fluggerät. Den lässt er gemeinsam mit seinem Kumpel Marco Bayer seit einiger Zeit im Kreis Viersen aufsteigen - und ist damit über seine Facebook-Seite "DroPics" bekannt geworden. Ob beim Abriss des Lobbericher Hertie-Gebäudes, bei der Hochzeit eines Freundes, beim Tuning-Treff oder wie beim Extra-Tipp-Termin am Nettebruchsee - Swen Megsner liefert die passenden Bilder aus der Vogelperspektive.

Ein kurzes Summen, jede Menge Wind und dann geht es auch schon steil nach oben: Wenn Swen Megsner seinen Multikopter startet, dann geht es ratzfatz. Innerhalb von wenigen Sekunden hat das Fluggerät seine maximale Flughöhe von 100 Metern erreicht.

"Höher darf ich nicht fliegen, weil ich dann Höhen erreiche, die zum Beispiel Segelflieger nicht unterschreiten dürfen", sagt der Hobby-Pilot. Doch das ist nicht das Einzige, an das Swen denken muss, ehe er seinen Kopter startet: "Ich brauche eine Aufstiegsgenehmigung der Bezirksregierung Düsseldorf und muss vor jedem Start das Ordnungsamt und die Polizei um Erlaubnis fragen - aber da gibt es eigentlich nie Probleme", so der 31-Jährige. Dennoch: Oft werde er von Passanten angesprochen: "Viele kommen zu mir und meinen, ich dürfe die 'Drohne' hier nicht fliegen lassen. Dann kläre ich erst einmal auf. Und ich erkläre auch, dass es sich bei dem Kopter eben um keine Drohne handelt."

So seien viele Bürger wegen der Fotos und Videos besorgt, die der Kopter anfertigt. "Solange ich ungefragt keine Nahaufnahmen von privaten Grundstücken mache, bin ich rechtlich auf der sicheren Seite. Grundsätzlich gilt: Alles, was man auch von der Straße aus sehen kann, darf ich auch mit dem Kopter abbilden. Und natürlich darf ich keine Fotos von Menschen veröffentlichen, die eindeutig zu identifizieren sind." Ebenfalls schwierig sei es, den Multikopter über Menschenmengen fliegen zu lassen, etwa als besondere Aufnahme für Eier mit Speck: "Über die Menschenmasse würde ich den Kopter niemals in die Höhe jagen. Wenn er doch abstürzt, wird es gefährlich - schließlich wiegt er drei Kilo. Daher könnte ich nur außen herumfliegen und von dort Aufnahmen machen." Apropos fliegen: Bei der Steuerung des Mulitkopters wird es richtig futuristisch. Über seine Fernsteuerung bekommt Swen das von der am Kopter befestigten Kamera aufgenommene Bild direkt auf einen Bildschirm gestreamt. "Ich kann aber auch meine Brille anziehen - nur dann kriege ich von der Außenwelt nichts mehr mit. Daher lassen wir den Kopter immer nur dann aufsteigen, wenn wir zu zweit sind." Doch warum eigentlich diese Leidenschaft für Multikopter?

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"Angefangen hat alles als kleines Kind mit Modellbau. Irgendwann wollte ich einen Hubschrauber bauen. Und als die Multikopter immer moderner wurden und man sie mit kleinen Kameras bestücken konnte, wollte ich mir auch einen bauen." Es folgten unzählige Stunden vor dem Rechner, um zu verstehen, wie man einen flugfähigen Multikopter baut. Weitere Stunden verbrachte Swen damit, die Teile für den Multikopter über Ebay zu ersteigern. Insgesamt investierte er so rund 3 000 Euro.