Paten-Omi mit Herz

Paten-Omi mit Herz

Der Alltag mit kleinen Kindern ist stressig, vor allem für alleinerziehende Mütter oder Väter. Wer Hilfe braucht, kann sich an die Diakonie bzw. die Freiwilligen-Zentrale wenden. Hier werden über das Projekt „Patennetzwerk“ unter anderem „Paten-Omas und -Opas“ vermittelt.

Eine davon ist Anne Flieger.

„Anneeeee!!!“ - Jasper (3) und Malia (6) schreien glückselig und sind völlig aus dem Häuschen, als die Tür aufgeht und Anne Flieger das Büro der Freiwilligenzentrale an der Süchtelner Straße in Viersen betritt. Hier ist die 66-jährige pensionierte Lehrerin mit dem Extra-Tipp verabredet, um über ihre ehrenamtliche Tätigkeit als Familien-Patin zu sprechen. Doch daran ist jetzt erst einmal nicht zu denken. Denn nun ist erstmal knuddeln und spielen angesagt.

„So läuft das immer ab, wenn Anne zu uns nach Hause kommt“, sagt Vanessa Gerecke, alleinerziehende Mutter der beiden Kinder. Sie war vor knapp drei Jahren per Zufall an die „Ersatz-Oma“ geraten: „Ich war mit Jasper in einer Krabbelgruppe und wurde dort angesprochen, ob ich mich nicht über etwas Unterstützung zu Hause freuen würde“, sagt die 26-Jährige. Da es als alleinerziehende Mutter mit zwei kleinen Kindern zu Hause schon mal drunter und drüber gehe, nahm sie das Angebot der Diakonie Krefeld-Viersen an und hat seitdem Anne Flieger als „Familien-Patin“ an ihrer Seite. Einmal pro Woche besucht die ehemalige Lehrerin aus Mönchengladbach die Gereckes, geht mit den Kindern auf den Spielplatz, in den Tierpark oder spielt, wenn das Wetter schlecht ist, auch einfach zu Hause mit den beiden Kindern. „Am liebsten spielen wir Schule oder Arzt, aber manchmal müssen wir auch das Zimmer aufräumen“, sagt Jasper. Was die beiden an ihrer „Ersatz-Oma“ so toll finden? „Sie ist immer so schick angezogen und kann ganz toll spielen“, sagt Malia, die nach den Ferien in die Schule kommt.

Auch Vanessa Gerecke findet Anne Flieger toll: „Wenn sie da ist, kann ich mal Luft holen, geistig abschalten, oder einfach mal in Ruhe spülen oder die Wäsche machen.“

Was die Motivation für Anne Flieger ist, sich um die beiden Kinder zu kümmern? „Ich wollte nach meiner Pensionierung noch etwas nettes machen. Die Besuche bei Vanessa, Malia und Jasper geben mir jede Menge Wärme und es ist einfach ein tolles Gefühl, wenn man zu ihnen kommt und die Kinder freudestrahlend auf mich zugelaufen kommen“, sagt Anne Flieger. Nur das sich wieder Verabschieden falle nicht immer leicht. „Sobald Anne aus der Tür ist, fragen die Kinder, wann sie wieder kommt.“ „Nächste Woche“, lautet dann Anne Fliegers Antwort - und dann heißt es wieder: „Anneeeeee!!!“

(Report Anzeigenblatt)