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Projekt der kürzlich gegründeten youngcaritas Viersen

Jugend engagiert sich : „Plätze für Toleranz“

In Viersen entstehen gerade zwei „Plätze für Toleranz“ – in Form von cool gestalteten Sitzbänken. Es ist das erste größere Projekt der kürzlich gegründeten youngcaritas Viersen, die sich als Plattform für das soziale Engagement junger Menschen im Kreis Viersen versteht.

. Auf der Holzbank sind verschiedene Flaggen zu sehen, die ukrainische ist dabei, die syrische, die italienische, natürlich auch die deutsche. Dazu gesellen sich ein Regenbogen, die Sonne, das Peace-Zeichen – und der Satz: „I love Toleranz“. Kinder und Jugendliche aus einer Integrationsgruppe der Realschule an der Josefskirche haben die Bank jetzt im Rahmen des Unterrichts „Deutsch als Zweitsprache“ bunt bemalt. Nun wurde sie als „Platz für Toleranz“ im Hof der Schule aufgestellt.

„Die beteiligten Schüler*innen kommen aus etwa zwölf Ländern und sind noch recht neu in Deutschland“, erläutert die kommissarische Schulleiterin Anne Helgers. Die Kinder und Jugendlichen sind elf bis 15 Jahre alt und besuchen seit einiger Zeit die Realschule. „Dabei erhalten sie pro Woche neun Zeitstunden ‘Deutsch als Zweitsprache‘, berichtet Tobias Müller, Integrationsbeauftragter der Schule.

youngcaritas ist die Plattform der deutschen Caritasverbände für das soziale Engagement junger Menschen, wie Christian Schrödter, Vorstand des Caritasverbandes für die Region Kempen-Viersen, erklärt. „Wir freuen uns sehr, dass wir die youngcaritas nun auch im Kreis Viersen haben. Durch unkomplizierte Aktionen wollen wir Zeichen setzen und die Welt ein kleines bisschen besser machen“, sagt Schrödter. Die Sitzbänke – eine zweite wird an der Anne-Frank-Gesamtschule in Viersen gestaltet, weitere sollen im Ostkreis folgen – seien Symbole für Toleranz, Gemeinschaft und Vielfalt. „Sie sollen zum Nachdenken und Austausch einladen“, ergänzt Christian Schrödter.

Dafür haben sich auch Eltion Beqeir (12) und Olha Protsyk (13) eingesetzt, die an der Gestaltung der Bank beteiligt waren. „Ich habe eine Hand mit ,Peace‘ drauf gemalt“, erzählt Eltion, der vor knapp drei Jahren aus Albanien nach Deutschland kam. Olha ist vor zehn Monaten aus der Ukraine hierher gekommen. Sie hat das Wort „Toleranz“ in neun verschiedenen Sprachen auf die Bank geschrieben. „Tolerancia“ heißt es auf Spanisch, „Tolörances“ auf Albanisch und „Tolerancja“ auf Polnisch. Sowohl Olha als auch Eltion hat die Arbeit an der Bank viel Spaß gemacht.

Über den Hashtag #platzfürtoleranz können Bilder von den Bänken auf Social Media geteilt werden. „Junge Menschen können uns auf Instagram unter @youngcaritas_viersen folgen“, sagt Jeannette Gniot, Koordinatorin der youngcaritas Viersen. Sie will Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene erreichen, denen „Menschen, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit am Herzen liegen“. Emily Schleicher kümmert sich als studentische Hilfskraft mit jugendlicher Energie um den Instagram-Kanal.

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Die nächsten Aktionen sind bereits geplant, darunter die Initiative „Kauf eins mehr“ in Willich. „Dabei werden wir vor Supermärkten stehen und die Kunden dazu bewegen, das eine oder andere Lebensmittel mehr zu kaufen, das wir dann an die Tafel Willich spenden“, kündigt Jeannette Gniot an.

Unter der Überschrift „Fill the bottle“ wird die youngcaritas Viersen mit jungen Menschen in die Natur gehen und Zigarettenkippen einsammeln. Die werden in Flaschen gefüllt, sodass man eine Vorstellung bekommt, wie viele der äußerst umweltschädlichen Kippen weggeschmissen werden. „Und vor Ostern wollen wir wieder junge Menschen dafür gewinnen, ‚Briefe gegen Einsamkeit‘ an Senior*innen in Altenheimen zu schreiben. Eine ähnliche Aktion vor Weihnachten war bereits ein großer Erfolg“, erläutert Jeannette Gniot.