1. Viersen

Soviel Hilfen wie möglich für Menschen auf den Weg bringen​

Hilfe im Erdbebengebiet : Hilfswerk action medeor: Die Schäden im Erdbebengebiet sind gewaltig

Auch einige Zeit nach dem schweren Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion arbeitet das Gesundheitshilfswerk action medeor mit Sitz im Kreis Viersen weiter mit Hochdruck daran, soviel Hilfen wie möglich für die Menschen auf den Weg zu bringen.

. Ein Team von action medeor hat die Lage in Adana, Kilis, Islahiye und Hatay erkundet, wo das Erdbeben schwere Zerstörungen hinterlassen hat. „Die Schäden sind gewaltig, und die Not der Menschen ist es auch“, berichtet Markus Bremers, für action medeor vor Ort. „Tausende haben ihre Wohnungen verloren und können nicht mehr in ihre Häuser, viele von ihnen verbringen die Nacht im Freien aus Angst davor, bei einem Nachbeben verschüttet zu werden.“

Die Hilfen werden nun auf verschiedenen Wegen fortgeführt und intensiviert. Unter anderem sind die Errichtung so genannter „Community Shelter“ geplant. „Das sind beheizte Zelte von 100 bis 150 Quadratmetern, in denen sich die Menschen aufwärmen können und die als Anlaufpunkt für Essensausgaben und medizinische Dienstleistungen dienen können“, erläutert Sid Peruvemba, Vorstandssprecher von action medeor. Es sollen zudem mobile Gesundheitsteams gebildet werden, die diejenigen Menschen aufsuchen, die kein Krankenhaus erreichen können. Sie sollen kleinere Blessuren vor Ort behandeln und bei schwereren Krankheiten oder Verletzungen einen Transport ins Krankenhaus organisieren.

action medeor arbeitet im Erdbebengebiet mit türkischen und syrischen Partnerorganisationen zusammen, die dort seit Jahren tätig sind. Weil action medeor durch seine Partner in der Region exzellent vernetzt ist, hat man zudem entschieden, der lokalen Beschaffung von Hilfsgütern den Vorzug zu geben. „Das ist im Moment der schnellste Weg, Hilfen für die Menschen zu organisieren“, begründet Peruvemba.

Vor allem in Syrien sieht man bei action medeor größere humanitäre Herausforderungen. In den von der syrischen Opposition kontrollierten Regionen rund um Idlib und Aleppo unterstützt action medeor gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen verschiedene Krankenhäuser und mobile Kliniken. „Unsere Partner verbrauchen jetzt zunächst ihre Vorräte an Medikamenten und medizinischem Equipment, erste Lücken werden möglichst schnell durch lokale Beschaffung gefüllt“, schildert Peruvemba. „Die Hilfstransporte aus unserem Medikamentenlager in Tönisvorst werden für die Versorgung der Menschen in den nächsten Monaten dann eine größere Bedeutung einnehmen.“

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Nach der Öffnung weiterer Grenzübergänge wird die Hilfe für die syrischen Erdbebengebiete nun massiv verstärkt. In der Region, die bereits viele Kriegsflüchtlinge beherbergt, werden nun vorhandene Zeltlager für Geflüchtete um weitere Zelte für Erdbebenopfer ergänzt. action medeor wird sich gemeinsam mit seinen Partnern um die Versorgung der Menschen mit Unterkünften, Lebensmitteln, Öfen, Kleidung und Hygiene-Kits kümmern – alles Hilfsgüter, die im Moment dringend gebraucht werden.

In Nord-Syrien bestehen keine gefestigten staatlichen Strukturen, weshalb auch die Krisenreaktionskräfte in der Region nur schwach ausgebildet sind. „Das Erdbeben hat in Nord-Syrien die Schwächsten der Schwachen getroffen“, schildert Pressesprecher Markus Bremers. „Viele Menschen, die dort leben, mussten bereits vor dem Krieg fliehen und leben in absolut ärmlichen Verhältnissen.“

Wer die Arbeit von action medeor unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende tun. Wer online unter www.medeor.de spendet, kann dort auch seine Adresse für eine Spendenquittung hinterlassen. Klassisch geht es über IBAN DE78320500000000009993 bei der Sparkasse Krefeld, Spendenstichwort: „Erdbeben Syrien und Türkei“.