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Tarifstreit: Unterschriftenlisten ins Rathaus gebracht.

Öffentlicher Dienst : Tarifstreit: Kommunen unter Druck

Der Tarifstreit im öffentlichen Dienst ist in vollem Gange. Nun haben Mitarbeiter*innen des Nettetaler Krankenhauses Unterschriftenlisten ins Rathaus gebracht.

Das Angebot der Arbeitgeberseite in den laufenden Tarifrunden zum Öffentlichen Dienst von drei plus zwei Prozent bei einer Laufzeit von 27 Monaten und einer gestaffelten Einmalzahlung von 2500 Euro scheint die Beschäftigten im Nettetaler Krankenhaus nicht zufrieden zu stellen. Gemeinsam mit Frank-Robert Dücker, ver.di Bezirkssekretär im Bezirk Linker Niederrhein, zogen jetzt eine Handvoll Beschäftigte, Auszubildende und deren Praxisanleiter*innen vor das Nettetaler Rathaus.

Dort überreichten sie symbolisch Bürgermeister Christian Küsters mehrere Unterschriftenlisten ihrer Kolleg*innen, die die Forderungen der Gewerkschaft ver.di von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr Lohn im Nettetaler Krankenhaus unterstützen.

„Ich bin sehr gerne Auszubildender“, versichert Tim Arnz, der in seinem Krankenhaus als Jugend- und Auszubildendenvertreter kandidieren will. „Meine Praxisanleiterinnen und das Haus geben alles, um mir eine professionelle Ausbildung zu bieten. Wir brauchen jedoch in einer immer älter werdenden Gesellschaft und Belegschaft dringend mehr Personal“, sagt Michelle Dederichs, ebenfalls Azubi in Nettetal. „Dafür braucht es nicht nur warme Worte, sondern in Zeiten hoher Inflation dringend höhere Löhne und attraktive Arbeitsbedingungen“, fordert Gewerkschaftssekretär, Frank-Robert Dücker. „Ein von Arbeitgeberseite gewünschtes Sonderopfer, wonach die Beschäftigten finanzielle Schieflagen über Lohnverzicht tragen sollen, wird von den Beschäftigten als unfassbar respektlos empfunden“, resümiert Dücker. Nettetals Bürgermeister

Christian Küsters mahnt zum umsichtigen Handeln: „Die Gemeinden sind während der Corona- und im Zuge der Ukraine-Krise gehörig unter Druck geraten. Natürlich werden die Kommunen im Rahmen ihrer Möglichkeiten den Öffentlichen Dienst tragen aber es gibt finanzielle Grenzen.“ Küsters, dessen Amtszeit 2020 begann, stellt mit Blick auf das Nettetaler Krankenhaus fest: „Wir haben eins der wenigen Häuser, die im Pflegebereich nicht auf Leiharbeit zurückgreifen müssen. Wir werden weiter eine gezielte Beschäftigtenakquise betreiben, um der Bevölkerung eine ausgewogene Daseinsvorsorge zu garantieren.“

Sollte sich das Angebot der Arbeitgeber nicht deutlich verbessern, wird mit weiteren Streiks im Öffentlichen Dienst zu rechnen sein.