Teures Telefonieren: Roaming bleibt vor erst

Teures Telefonieren: Roaming bleibt vor erst

Mal eben ein „Selfie“ aus dem Urlaub nach Hause schicken - über das normale Handynetz bleibt das teurer. Denn die Roaming-Gebühren bleiben - vorerst. Darüber sprach der Extra-Tipp mit dem EU-Abgeordnetem Karl-Heinz Florenz.

Der Europa-Parlamentarier ist auch für den Kreis Viersen zuständig und weiß, wovon er spricht. Da er ständig zwischen Brüssel, Straßburg und dem Niederrhein pendelt, habe er oft eine Handyrechnung jenseits der 1.000 Euro.

Er selbst ist „schwer enttäuscht“ von der Absage des Rates der EU, die Roaming-Gebühren, die das Telefonieren im Ausland so teuer machen, direkt abzuschaffen. Gleichzeitig aber macht er den Menschen Hoffnung: „Zwischen 2016 und 2018 werden die Roaming-Gebühren fallen. Der Druck auf den Rat der EU ist einfach zu groß.“

Derzeit müssen Deutsche tief in die Tasche greifen, wenn sie vom Handy aus ins Ausland telefonieren möchten. Pro Minute sind 19 Cent veranschlagt. Gleiches gilt auch für die Nutzung des Datenvolumens im Ausland. Jeder heruntergeladene MB kostet derzeit 20 Cent. Bedenkt man, dass ein über Whatsapp verschicktes Foto schon mal deutlich über einem MB groß sein kann, wird schnell deutlich, wie wenig das eigentlich ist.

Auch SMS und eingehende Anrufe sind im Ausland deutlich teurer, als im heimischen Netz. Für Florenz ein Unding: „Gerade für uns als Grenzregion ist die Roaming-Regelung der großen Telekommunikations-Unternehmen nicht tragbar.“

In dieser Woche wird in Brüssel erneut über die Roaming-Gebühren verhandelt. Von den bisherigen Gesprächen zwischen EU-Parlament, ein klarer Gegner des Roamings, und des Rates ist Florenz enttäuscht: „Vor allem die Briten, Spanier, Franzosen, aber auch die Deutschen sind eher Bremsklötze in den Gesprächen.“

Hintergrund: Gerade in diesen Ländern sitzen die „Big Player“ der Telekommunikationsbranche, die durch den Wegfall der Roaming-Gebühren Verluste befürchten. „Und die leisten natürlich ganz starke Lobby-Arbeit.

Aber: Der Bürgerwille ist nun einmal klar durch das Parlament formuliert - und daher ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Roaming-Gebühren fallen werden.“

(Report Anzeigenblatt)