Kriminalstatistik: Weniger Einbrüche, mehr Drogendelikte

Kriminalstatistik : Weniger Einbrüche, mehr Drogendelikte

Im vergangenen Jahr gab es im Kreis Viersen zwar wieder mehr Straftaten, aber dennoch spricht Landrat Peter Ottmann von einem "guten Ergebnis". Denn: Die Kriminalitätsstatistik ist die zweitbeste in der Geschichte des Kreises.

11,1 Prozent weniger Straftaten - verglichen mit dem Zehn-Jahresmittel - sprechen eine deutliche Sprache: "Der Kreis Viersen ist sicher", sagt daher auch Polizei-Abteilungsleiter Manfred Krüchten.

2.022 Straftaten mehr als im Jahr 2013 — auf den ersten Blick sieht die Kriminalitätsstatistik für den Kreis Viersen für das Jahr 2014 alles andere als rosig aus. Doch man muss schon genauer hinschauen, wenn man die Zahlen richtig interpretieren möchte: 2013, als im Kreis Viersen mit rund 16.500 Straftaten ein historischer Tiefpunkt erreicht war, wurden in den Niederlanden die Regelungen um den Verkauf von Cannabis an Ausländer in den grenznahen Coffee-Shops verschärft, die Folge: Deutsche Konsumenten kauften ihre Betäubungsmittel vermehrt im Inland, der Kreis Viersen verlor seine Bedeutung als "Transitkorridor für den Drogenschmuggel".

Wiedergeburt des Drogenpfades

Im vergangenen Jahr lockerten sich die Regelungen wieder — und der Drogenpfad erlebte eine Wiedergeburt, vor allem auf der Schiene. "In Folge dessen haben wir in genau in diesem Bereich auch die Anstiege zu verzeichnen", sagt Manfred Krüchten. 705 mehr Rauschgiftfälle, 530 mehr Fälle im Bereich des "Schwarzfahrens" als im Jahr 2013 — diese Fälle beziehen die Sicherheitsexperten der Polizei eben auch auf die gelockerten Gesetze in den Niederlanden. Dabei stellen sie aber noch einmal klar: "Der Kauf, Konsum und das Herüberbringen von Cannabis war und ist für Deutsche in den Niederlanden illegal." Bemerkenswert ist hierbei, dass 78 Prozent der ermittelten Täter aus dem Rauschgiftbereich nicht aus dem Kreis Viersen kommen.

"Typischerweise sieht solch ein Fall so aus: Ein Konsument fährt mit dem Zug in die Niederlande, kauft sich dort seine Drogen, konsumiert sie, und nimmt sich dann noch eine kleinere Menge mit für den Konsum zu Hause. Sei es im Ruhrgebiet, in Düsseldorf oder Köln. Möglicherweise fahren sie dabei auch noch ohne ein gültiges Ticket. Wenn Sie dann von der Bundespolizei im Zug erwischt werden, landen sie eben in der Kreis Viersener Kriminalstatistik", erklärt Kriminalitätsdirektor Wolfgang Wiese von der Kreispolizeibehörde Viersen. Neben den Rauschgiftdelikten haben aber auch mehr Fälle im Bereich der Ladendiebstähle (plus 59), gefährlichen Körperverletzung (plus 58) und im Bereich des Internetbetrugs zu einer Erhöhung der Straftaten beigetragen.

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Weniger Einbrüche

Erfreulich ist die Statistik besonders im Bereich der Wohnungseinbrüche: "Hier konnten wir Dank erheblicher Anstrengungen erstmals seit 2010 die Anzahl der Einbrüche wieder auf unter 700 senken", sagt Wolfgang Wiese. 2013 gab es im Kreis Viersen noch 782 Wohnungseinbrüche: "Die Menschen sind zwar schon sensibler geworden. Aber dennoch muss jedem klar werden: Eingebrochen wird nicht irgendwo, sondern ganz konkret auch bei uns. Die Polizei kann nicht alles verhindern und jeder einzelne ist in der Verantwortung, sein Eigentum zu schützen. Ob mit sicheren Fenstern oder Türen, oder indem verdächtige Vorfälle sofort gemeldet werden — nur so können wir die Fallzahlen noch weiter herunterschrauben", sagt Manfred Krüchten. Ein weiteres Mittel ist die Präventionsarbeit der Polizei: "Jedes Jahr bieten wir in Dülken Kurse an, die zeigen, wie man sich vor Einbrüchen schützt. Darüber erreichen wir über das Jahr gesehen tausende Menschen."