Weniger Mini-Jobs im Kreis Viersen

Weniger Mini-Jobs im Kreis Viersen

Die Viersener Gruppe des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) feiert den Mindestlohn als Erfolg. Seit dessen Einführung sei der Anteil der Vollzeit-Stellen im Kreis gestiegen und es gibt weniger Mini-Jobs.

Einen „Riesenerfolg“ nennt der Viersener DGB-Vorsitzende Thomas Högel die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns. „Ein Jahr nach seiner Einführung werfen wir einen Blick auf seine Wirkungen und stellen fest: Er hat keine Jobs gekostet und vielen Beschäftigten ein Lohnplus beschert“, erklärt Högel.

Vor allem Frauen, Ungelernte, Beschäftigte in Dienstleistungsbranchen sowie Arbeitnehmer in Ostdeutschland profitierten von der Lohnuntergrenze. Das habe eine DGB-Analyse der Zahlen des Statistischen Bundesamts vom 2. Quartal 2015 im Vergleich mit dem Vorjahresquartal ergeben. Aktuellere sind derzeit nicht verfügbar. Bundesweit sind in diesem Zeitraum die Löhne der Ungelernten in Vollzeit- und Teilzeitstellen um 3,3 Prozent gestiegen. In dieser Zahl sind Minijobs nicht enthalten.

Über viele Branchen hinweg profitieren besonders Frauen vom Mindestlohn: Sie erhielten bundesweit 3,5 Prozent mehr Lohn (Männer: 3,1). Daten zur Entwicklung der Beschäftigung (März 2015 im Vergleich März 2014) verdeutlichen: Sozialversicherungspflichtige Arbeit hat im Kreis Viersen um 1,7 Prozent (1452 Stellen) zugenommen.

Es zeige sich auch, dass der Mindestlohn in konjunkturell guten Zeiten den Aufbau sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung bewirkt statt einer Zunahme prekärer Minijobs. „Bei aller positiven Entwicklung werden wir darauf achten, dass der Mindestlohn wirklich überall ankommt“, betont Högel. Deshalb seien engmaschige Kontrollen mit Blick auf Schwarzarbeit unabdingbar. „Auch vor dem Hintergrund der Flüchtlingsbewegungen: Flüchtlinge kennen sich mit den hiesigen Gesetzen noch nicht aus. Wenn sie auf den Arbeitsmarkt kommen, benötigen auch sie Schutz vor Lohndumping und Verstößen gegen das Mindestlohngesetz. Die Kontrollen müssen daher aufgestockt werden“, so Högel.

(Report Anzeigenblatt)