Weniger Unfälle, weniger Verletzte

Weniger Unfälle, weniger Verletzte

Die Kreispolizeibehörde hat die Verkehrs-Unfallstatistik für das Jahr 2017 vorgelegt.

Kreis Viersen (hei)

. 2017 sei grundsätzlich ein positives Jahr gewesen, sagte Landrat Dr. Andreas Coenen bei der Präsentation der Zahlen zur Verkehrs-Unfallstatistik für den Kreis Viersen. Er freue sich über einen Rückgang der Verkehrsunfälle (von 9.298 im Jahr 2016 auf 9.228) und vor allem der Unfälle mit Rad fahrenden Kindern. Dort hatte der Kreis Viersen im Jahr 2016 noch den landesweit letzten Platz belegt, jetzt ist er um einen Platz nach vorne gerückt.

Coenen dankte ausdrücklich allen Polizeibeamten für ihren Einsatz im Kampf gegen Verkehrsunfälle. Besonders das Projekt „Vorkids“, in dem es um die Bekämpfung der Unfälle mit Rad fahrenden Kindern geht, liege ihm am Herzen. „Wir hoffen in diesem Jahr auf Erkenntnisse, warum wir in diesem Bereich die rote Laterne hatten“, sagte er. Das Projekt Vorkids ist noch nicht beendet. In Kürze gibt es eine weitere Befragungsaktion, und für den 14. Mai ist eine große Veranstaltung auf dem Kempener Buttermarkt geplant.

„Verkehrssicherheit ist eine Kernaufgabe der Polizei“, sagte Polizeidirektor Martin Mester, der stellvertretende Abteilungsleiter Polizei. Zahlen allein hülfen aber keine Verkehrsunfälle zu vermeiden. Hinter diesen Zahlen verberge sich vielfach unendliches Leid, auch für die Angehörigen. Das habe die Polizei im Dezember sehr schmerzhaft erfahren, als eine ihrer Kolleginnen bei einem Unfall auf der A61 starb. Sie ist nicht Teil der Statistik, die sieben Verkehrstote für das Jahr 2017 ausweist. Denn Unfälle auf den Autobahnen werden nicht den jeweiligen Kreisen zugerechnet. Im Westkreis starben drei Menschen, im Ostkreis vier.

Grundsätzlich, so Michael Okuhn, der Leiter der Direktion Verkehr, sei die so genannte Verunglückten-Häufigkeitszahl im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Diese Zahl ist die Zahl der bei Verkehrsunfällen verletzten und getöteten Personen je 100.000 Einwohner. Sie liegt im Kreis nun bei 418. Von den insgesamt über 9.000 Unfällen sind bei 1.001 Unfällen Menschen verletzt worden.

Hauptunfallursache sind tatsächlich Fehler beim Abbiegen, gefolgt von Wendemanövern, Missachtung der Vorfahrt und Geschwindigkeitsverstößen. Erst danach folgen Fahrten unter Alkohol- oder Drogeneinfluss.

Fast kontinuierlich ist in den letzten Jahren die Zahl der Unfälle, bei denen der Unfallverursacher flüchtet, gestiegen. Genauso steigt allerdings auch die Aufklärungsquote durch die Polizei. 2.032 mal mussten die Beamten im vergangenen Jahr notieren, dass sich ein Unfallverursacher nach einem Blechschaden unerlaubt vom Unfallort entfernt hatte, 901 dieser Fälle konnten aufgeklärt werden. 107 Mal floh der Verursacher sogar, obwohl er einen Menschen verletzt hatte. Von diesen Fluchten konnten die Ermittler sogar 70 Prozent aufklären.

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Insgesamt 43 Unfallhäufungsstellen sind noch Teil dieser Statistik. Die Unfallkommission beschäftigt sich mit diesen Stellen und macht Vorschläge, wie ein solcher Brennpunkt entschärft werden könnte. Sechs dieser Unfallhäufungsstellen liegen im Westkreis. In Viersen passierten 14 Unfälle im Bereich Krefelder Straße/Kanalstraße/Brüsseler Allee. Die insgesamt sieben Verletzten waren allesamt mit dem Rad oder Pedelec unterwegs. In Lobberich ist es „das Ei“ im Bereich Sassenfelder Straße/Sassenfelder Kirchweg, Freiheitstrasse, in Niederkrüchten sind es die Ampelkreuzung in Heyen sowie die Kreuzung Wilhelmstraße/Hauptstraße in Elmpt. In Brüggen ist die Einmündung des Heidweg in die B221 Bracher Straße ein bekannt neuralgischer Punkt. Hier krachte es allein elf Mal, drei Schwerverletzte waren zu beklagen. In Waldniel ist es die Kreuzung an der Auffahrt zur A52 in Fahrtrichtung Düsseldorf, in Amern

die Kreuzung K9/K20. Die Unfallkommission berät darüber, wie man solche Kreuzungen entschärfen könnte. Die Pläne gehen dann an den zuständigen Straßenbaulast-Träger, der dafür zuständig ist, Kreuzungen umzugestalten.

(StadtSpiegel)