Wir wandern: Urwaldflair und Wacholder

Wir wandern: Urwaldflair und Wacholder

Nach drei Folgen unserer Serie „Wir wandern“ zog es Redakteurin Claudia Ohmer nun auf den Premiumwanderweg 01 in den Schwalmbruch. Entdecken Sie mit dem Extra-Tipp das Libellenparadies.

Mit 14,5 Kilometern Gesamtlänge ist der Premiumwanderweg 01 „Schwalmbruch“ der zweitlängste Rundweg. Aber auch einer der schönsten. Der Weg führt uns über schmale Wanderwege, die bei Regen an der Schwalm recht morastig werden können. Also, robustes Schuhwerk ist zu empfehlen.

Wir starten an der Herberg de Bos auf dem Wanderparkplatz an der L373 bei Swalmen, die wir überqueren müssen, um auf dem Fußpfad in das Naturschutzgebiet Groenewoud zu starten. Hier windet sich die Schwalm in mehreren Schleifen. Auf der niederländischen Seite blieb das Flussbett fast unberührt, in Deutschland wurde der Fluss ab 1904 kanalartig begradigt. Durch die Artenschutzgewässer und Feuchtwiesen mit ihrem Moos und kopfhohem Farn fühle ich mich nach La Palma mit seinem Urwaldcharakter versetzt. Genauso ist auch manchmal die Luft - wie in einem Tropenhaus - was natürlich auch viel Mückenzeug anzieht (also Schutz nicht vergessen!).

Auf verschlungenen Wegen geht es weiter. Durch ein Gatter (davon gibt es auf dem Weg mehrere!) geht es durch Wiese und Weide, begleitet durch das laute Zirpen der Insekten, an einem Gehöft vorbei. Zurück zur Schwalm geht es durch ein Wäldchen. Hier soll 1937 ein alter Römerweg entdeckt worden sein.

Auch die Tierwelt soll in diesem Gebiet mannigfaltig sein. Blindschleiche, Baumfalke und Biber sehen wir zwar nicht - aber die Machenschaften dieses Nagetiers am Ufer. Auf dem nächsten Streckenabschnitt machen wir allerdings Bekanntschaft mit zwei frei laufenden Pferden, die auch brav den Wanderpfad benutzen. An der Rückseite des Freibads De Bosberg überqueren wir die Straße De Lanck und kommen wieder an Schwalmufer und Waldrand aus. Bald erreichen wir die deutsch-niederländische Grenze und gelangen ins Elmpter Schwalmbruch auf die Straße „In den Tackenbenden“. Auch hier befindet sich ein Wanderparkplatz, der als Startpunkt der Wanderung gewählt werden könnte. Wir gelangen auf dem gut ausgeschilderten Pfad zur großen Wacholderheide (zuvor ist ein Abstecher zum Wasserblick 14 möglich!). Ein Aussichtsturm bietet einen schönen Panoramablick auf die größte Wacholderheide des linken Niederrheins. Wir passieren das Niedermoor, das als Herzstück des Schwalmbruchs bezeichnet wird. Hier fühlen sich viele Libellenarten zu Hause. Nach Überquerung der Landstraße 373 kommen wir in das Naturschutzgebiet Diergardtscher Wald. Die Ländereien kaufte der Textilunternehmer Friedrich Freiherr von Diergardt (1795-1863), daher der Name. Eine Kiesgrube lassen wir links liegen, der Weg führt wieder Richtung Niederlande, wir passieren den Grenzpfahl 422. Bald erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt, die Herberg de Bos. Nach 14,5 Kilometern haben wir uns einen leckeren Cappuccino ver

dient.

(Report Anzeigenblatt)