Voll Selbstvertrauen ins kühle Nass

Voll Selbstvertrauen ins kühle Nass

Der Kindergarten Mummi geht mit den Kleinen regelmäßig ins Pahlke-Bad. Dabei steht nicht das Schwimmen lernen im Vordergrund, sondern die Angst vor dem Wasser soll genommen werden.

Leon ist gerade ziemlich sprachlos, aber Vincent ist begeistert: „Ich kann ja im Wasser laufen“, sagt der Junge, während er unter den wachsamen Augen der Erzieherinnen mit einer Schwimmnudel durch das Nass hüpft. Es ist Schwimmzeit. Einmal in der Woche gehen zwei Erzieherinnen mit sechs bis acht Kindern ins nahe gelegene Pahlke-Bad. Die beiden haben die Prüfung als Rettungsschwimmer gemacht und tragen eine große Verantwortung. Deshalb erklären sie im Vorfeld den Knirpsen, was zu beachten ist und welche Regeln es gibt.

„Die Kolleginnen kommen bei Wind und Wetter mit Begeisterung hierhin, ebenso wie die Kinder“, erzählt Leiterin Yvonne Dohmen. Sie betont: „Mit dieser Möglichkeit unterstützen wir Familien, denen oft die Zeit dafür fehlt.“ Rund 30 Kinder ab drei Jahren kommen im Wechsel in diesen Genuss. „Für manche Mütter ist der Badbesuch eine einzige Katastrophe. Sie sind froh, dass wir das übernehmen“, so Dohmen.

Nicht viele Kindergärten in Gladbach haben ein derartiges Sportangebot. Mummi ist anerkannter Bewegungskindergarten, er geht seit acht Jahren ins Hallenbad. Mit dem Schwimmen soll Bewegung in allen Variationen gefördert werden. Die Jungen und Mädchen können ihr Seepferdchen machen, aber Schwimmen lernen ist nicht das vorrangige Ziel. Vielmehr soll die Angst vor dem Wasser genommen werden und gelernt werden, Gefahren einzuschätzen. So werde vor dem Schulbeginn eine Menge Selbstvertrauen gewonnen. „Auch die Selbstständigkeit wird gefördert, etwa beim alleinigen Anziehen“, betont Dohmen. Kein Kind wird zu irgendetwas gezwungen: „Es gibt welche, die anfangs voller Scheu nur am Rand sitzen und zugucken“, erzählt die Leiterin. Denn viele machen im Kindergarten ihre erste Erfahrung mit Wasser.

Die Kooperation mit dem Pahlke-Bad klappt ganz toll: „Wir können Spielmaterial ausleihen und man fährt den Boden auf 90 Zentimeter runter“, lobt Dohmen. Selbst wenn das Bad mal zu hat, hält Mummi am flüssigen Element fest: dann stellt er große Planschbecken in den Garten für die Kleinsten, und die angehenden Schulkinder fahren einen ganzen Tag ins Freibad.

(ley)

(StadtSpiegel)