Vorteil schnelles Internet

Vorteil schnelles Internet

Die flächendeckende Breitbandversorgung steht für Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Bürgermeister Marc Venten außer Frage. Schnelles Internet ist heutzutage zweifellos ein Standortfaktor im Wettbewerb der Kommunen.

Der Besuch bei der in Glehn ansässigen Firma Hasler bestätigte dies.

In Korschenbroich wird der Breitband-Ausbau durch die Deutsche Glasfaser privatwirtschaftlich vorangetrieben – sofern entsprechende Quoten von Vertragsabschlüssen erreicht werden. Dies ist in einigen Teilen gelungen. Andererseits spüren die Verwaltungschefs, dass unter Bürgern und Unternehmern deren zukunftsträchtige Bedeutung noch nicht grundsätzlich bewusst geworden ist. Wohltuend schien ihnen da wohl der gemeinsame Besuch bei der Firma Hasler, wo der Chef mit einer leidenschaftlichen Überzeugung über den gewinnbringenden Nutzen seiner Glasfaserverbindung sprach.

Der Familienbetrieb ist im Sommer 2016 aus Giesenkirchen in das neue Gewerbegebiet „Glehner Heide“ gezogen. „Unser alter Standort war zu klein und bei der Ausschreibung für diese Gewerbefläche gehörte der Glasfaseranschluss direkt mit dazu. Das konnte uns damals in ganz Mönchengladbach nicht geboten werden“, sagt Achim Hasler. Der Schuhhändler in vierter Generation betreibt stationäre Geschäfte in Korschenbroich, Grevenbroich und Mönchengladbach. Als Premiumpartner der Marke Rieker werden über einen Online-Shop deren Modelle weltweit verkauft.

Der Umzug nach Glehn wirkt sich für die Abwicklung dieses Geschäftszweigs wie ein Quantensprung aus. „In der Vergangenheit durften wir des Öfteren mehrere Stunden nicht am Computer arbeiten, wenn Daten für den Shop hochgeladen wurden“, erinnert sich Achim Hasler. Durch die leistungsschwache Verbindung der eigenen Server ans Internet brachen auch Bestellvorgänge auf der Plattform ab. „Heute können gleichzeitig 5 000 Leute auf unserer Seite sein und wir zugleich Daten hochladen“, so der Unternehmer. Von den 25 Mitarbeitern sind 15 für den Onlineshop tätig. Auf 1 000 Quadratmetern lagern ständig rund 30 000 Paar Schuhe für den sofortigen Versand. Auch dort ist inzwischen alles digital vernetzt. „Wir haben früh an das Internet geglaubt, trotzdem denken wir, dass sich der Anteil des Geschäfts bei 50 Prozent einpendeln wird“, sagt Achim Hasler.

Damit noch vorhandene Lücken im Breitbandnetz geschlossen werden, tritt der Rhein-Kreis Neuss als Koordinator auf und hat im Herbst vergangenen Jahres für alle seine Kommunen Fördergelder bei Bund und Land beantragt. Auf die Stadt Korschenbroich könnten dabei knapp 3,5 Millionen Euro entfallen. Die Entscheidung über den Förderantrag wird in der Kreisverwaltung noch im März erwartet.

(StadtSpiegel)