Wache nachts unbesetzt

Wache nachts unbesetzt

Die Polizei im Kreis Viersen plant eine „Organisationsanpassung“, um ihre Funktionsfähigkeit aufrecht zu erhalten. Denn nur so könne die Sicherheit der Bevölkerung weiterhin gewährleistet werden.

Dieses Ziel soll mit immer weniger und immer älter werdenden Beamten erreicht werden. Dafür sollen – im ersten Schritt – die Polizeiwachen Willich und Nettetal nachts nicht mehr besetzt bleiben.

So sollen Personalressourcen freigesetzt werden, die gezielt für „besondere polizeiliche Problemlagen“ (zum Beispiel Bekämpfung der Wohnungseinbrüche) eingesetzt werden können.

Im nächtlichen Streifendienst ändert sich dadurch nichts. „Die Streifenfahrten werden schon seit Jahren zentral von der Einsatzleitstelle in Viersen organisiert“, erklärt Polizeisprecherin Antje Hermanns. Die Polizei habe ihre Einsatzfahrzeuge im gesamten Kreisgebiet verteilt, um Präsenz zu zeigen und zugewiesene Aufgaben zu erfüllen. Im Falle eines Notrufs (Unfall, Einbruch usw.) fahre der Wagen zum Einsatzort, der frei sei oder am schnellsten am Einsatzort sein könne.

Nicht betroffen von der „Organisationsanpassung“ ist die Zahl der Bezirksdienstbeamten und deren Anlaufstellen vor Ort. Die Bürger werden „ihren Schutzmann“ auch weiterhin in seinem Polizeiposten antreffen.

Allerdings ist die nächtliche Schließung der Polizeiwachen in Willich nur ein erster Schritt. Weitere könnten im Herbst folgen, wenn EU-Richtlinien zur Arbeitszeitenverordnung umgesetzt werden müssen.

Verhaltene Kritik zur „Organisationsanpassung“ kommt von der CDU Willich. „Die Landesregierung muss dafür sorgen, dass genügend Polizisten zur Verfügung stehen. SPD und Grüne in Düsseldorf dürfen nicht nur Personal für große Städte abstellen, sondern müssen sich auch um die Sicherheit der Bürger in Willich und im Kreis Viersen kümmern“, fordert der CDU-Fraktionsvorsitzende Johannes Bäumges. Zwar gebe es in anderen Städten mehr Delikte als in Willich, aber auch hier müssten sich die Bürger sicher fühlen.

Die Fraktion der Willicher Grünen fordert von den Entscheidungsträgern, dass die freiwerdenden Personalressourcen gezielt für die Streifenpräsenz in den Willicher Ortsteilen verwendet werden.

(StadtSpiegel)