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Warten auf den Nikolaus

Warten auf den Nikolaus

310 Schülerinnen und Schüler aus 30 Nationen besuchen die Gemeinschaftsgrundschule Waisenhausstraße. Der Migrationshintergrund liegt bei 82 Prozent. So sind es einige Religionen, die in der ehemaligen Katholischen Grundschule mit ihren zwölf Regelklassen und einer Integrationsklasse unterrichtet werden.

Doch alle Schüler vereint am 6. Dezember eines: Sie warten auf den Nikolaus.

Ursula Stegemann-Hirsch ist seit 2012 Schulleiterin an der Waisenhausstraße. Auch wenn aus der ehemaligen Katholischen Grundschule eine Gemeinschaftsgrundschule geworden ist, die bei ihren Schülern einen Migrationshintergrund von 82 Prozent aufweist, so hält sie, wie ihre Vorgänger, am Besuch des Heiligen Mannes fest; und der Nikolaus heißt seit 40 Jahren Hubert Schüler.

50 Prozent der Schüler haben eine andere als die deutsche Staatsangehörigkeit, doch freuen sich die Kinder auf den Besuch und zur Belohnung gibt es einen vom Förderverein gestifteten Weckmann.

Der jährliche Nikolausbesuch ist eine alte Schultradition, die von der Schulleiterin und dem Lehrkörper hochgehalten wird. Doch nicht nur der Nikolaus-Besuch wird an der Grundschule gefeiert. Ursule Stegemann-Hirsch: "Wir behalten bewusst unsere heimische Feste und Traditionen, wie auch am St. Martinszug. Es passt ins Erziehungskonzept unserer Schule, dass wir diese Werte lieben und weitergeben. Wir versuchen so, den Kindern das Teilen, das soziale Leben sowie auch Recht und Demokratie zu vermitteln." Für ihre hervorragende Arbeit erhielt die Waisenhausschule im Jahre 2014 den Integrationspreis der Stadt Mönchengladbach.

Am Donnerstag, 6. Dezember, besucht Hubert Schüler zum 40. Mal die Schule an der Waisenhausstraße, er wird wieder die Nikolausgeschichte erzählen und natürlich auch Weckmänner verteilen. Es ist eine intensive Verbindung, die 1978 aufgebaut wurde. Insgesamt verkörpert Hubert Schüler seit 68 Jahren in Mönchengladbach und Umgebung den Nikolaus. Seine Passion für die sakrale Textilkunst sowie sein Einsatz für das historische St. Nikolaus-Brauchtum prägten sein Leben. So ist es für ihn selbstverständlich, in diesen Adventstagen den heiligen Bischof Nikolaus darzustellen und zwar in einem von ihm in Handarbeit angefertigten prächtigen Bischofsornat.

Der studierte Sakristan besucht als "Bischof der Herzen", wie er St. Nikolaus nennt, Kindergärten, Schulen, Seniorenheime und Krankenstationen.

Hubert Schüler: "Es ist das älteste christliche Brauchtum und es wird seit Jahrhunderten gepflegt. Die Verehrung des heiligen Nikolaus von Myra ist tief in unserem Brauchtum verwurzelt und hat nicht nur im Orient sondern auch in Europa, besonders bei uns in Deutschland, Heimat gefunden."

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Seit 68 Jahren ist Hubert Schüler Botschafter von Sankt Nikolaus und er geht unbeirrt und gerne diesen Weg weiter. Ein Honorar verlangt er nicht, allerdings nimmt der Nikolaus gerne freiwillige Spenden für die Krebshilfe entgegen. Ganz im Sinne "seines Heiligen", dem Kommerz und Konsum fremd waren.

(StadtSpiegel)