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Wasser ist ein Menschenrecht

Wasser ist ein Menschenrecht

Hinter Jennifer Buschmann liegen ereignisreiche Tage. Gemeinsam mit weiteren Aktivisten von Viva con Agua (VCA) war die Willicher Schauspielerin vor Kurzem in Uganda, um sich anzuschauen, wie sich Brunnen-, Latrinen- und Hygiene-Projekte des deutschen Hilfswerks entwickeln.

Zudem unterstützte die bunte Truppe (Maler, Musiker und Tänzer) eine in Kampala neu gegründete VCA-Gruppe bei zwei Festivals zum „WORLD WATER DAY“. Das alles vor dem Hintergrund, dass sauberes Wasser für den größten Teil der Bevölkerung von Uganda nicht zum Alltag gehört.

 Jennifer Buschmann und Philipp Zitterbart beim Wasserpumpen. Eigentlich ist das in Afrika reine Frauensache. Foto: Groenveld
Jennifer Buschmann und Philipp Zitterbart beim Wasserpumpen. Eigentlich ist das in Afrika reine Frauensache. Foto: Groenveld

Der Verein Viva con Agua, 2006 nach einem Trainingslager des FC St. Pauli auf Kuba in Hamburg gegründet, setzt sich dafür ein, dass alle Menschen weltweit Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Die von dem Verein unterstützten Wasserprojekte verfolgen dabei immer einen Ansatz, der den Brunnenbau durch den parallelen Bau von Sanitäranlagen und Hygienemaßnahmen unterstützt. So konnten durch die Arbeit von Viva con Agua und Projektpartnern wie der Welthungerhilfe schon mehr als 1,8 Millionen Menschen mit sauberem Wasser versorgt werden.

Für Jennifer Buschmann, die Ende des Jahres in einer Folge des Dortmunder Tatorts zu sehen sein wird, fing das Abenteuer Afrika zunächst einmal mit einem Fehlstart an. In Istanbul musste sie mit ihrem Freund Philipp Zitterbart einen 24-stündigen Zwischenstopp einlegen, weil ein Flugzeug ausfiel. Das hatte zur Folge, dass sie in Kampala, der Hauptstadt Ugandas, fast direkt vom Flugzeug in einen Bus umsteigen musste, mit dem es dann 14 Stunden lang über eine Buckelpiste Richtung Nordosten ging: 35 Stunden ohne Schlaf!

Ziel war ein von Viva con Agua unterstütztes Projekt der Welthungerhilfe in der Stadt Moroto und in den ländlichen Gebieten der Karamoja-Region. Dort werden nicht nur Brunnen für jeweils eine überschaubare Anzahl von Familien gebaut, sondern auch Latrinen. Zudem werden Grundregeln der Hygiene vermittelt. Denn gerade in den ärmsten Regionen der Welt kommt es immer wieder zu Epidemien durch verunreinigtes Trinkwasser (mit ein Grund für die hohe Säuglingssterblichkeit).

„Ich habe vor allem beim Bau von Tippy Tapps geholfen“, erzählt Jennifer Buschmann. Dabei handelt es sich um einfache Vorrichtung zum Händewaschen nach dem Besuch der Latrine. Denn Toiletten mit fließendem Wasser kennt man in Uganda auf dem Lande nicht. Schon die Latrinen sind ein gewaltiger Fortschritt. Aber nicht nur Waschvorrichtungen wurden gebaut, die Gruppe gab auch Workshops zu den Themen Wasser, sanitäre Grundversorgung und Hygiene. So wurde Kindern in einem Tanzworkshop beigebracht, wie man sich in sechs Schritten die Hände richtig wäscht. Oder die Künstler veranstalteten mit Kindern eine Malaktion, die Hygiene-Grundsätze vermittelte. „Die Kinder konnten kein Englisch und wir ihre Sprache nicht, aber über den Tanz oder die Malerei haben wir uns verstanden“, erinnert sich die 25-jährige Schauspielerin. Höhepunkt des Afrika-Aufenthalts waren zwei Festivals zum „WORLD WATER DAY“ in Moroto und Kampala mit Unterstützung von bekannten afrikanischen Musikgrößen wie Bobi Wine oder Octopizzo. Jedes Lied, jeder Rapp eine Botschaft!

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„Mich hat die offene und freundliche Art der Afrikaner fasziniert“, sagt Jenny Buschmann. „Die Menschen leben auf der Straße, es wird getanzt und gelacht!“ Aber sie weiß auch, dass das damit zusammenhängt, dass die kleinen Stroh- oder Lehmhütten auf dem Land oder die aufgeheizten Wellblechhütten in der Stadt vor allem tagsüber keine Aufenthaltsqualität bieten.

Sie wird den Verein Viva con Agua jetzt vor allem mit Aktionen auf Musikfestivals in ganz Deutschland unterstützen. Wie wichtig diese Arbeit für die Menschen in Afrika ist, hat sie ja hautn

ah erfahren. Die Kosten für Flug, Hotel und Verpflegung hat sie natürlich aus eigener Tasche bezahlt. „Dafür sind Spendengelder zu wertvoll!“

(StadtSpiegel)