Wenden statt schneiden

Wenden statt schneiden

Die Oberärztin in der Geburtshilfe am Krankenhaus Neuwerk hat schon zahlreiche Wendungen erfolgreich durchgeführt und damit den bis dato sicheren Kaiserschnitt verhindert.

Mit geschulten Handgriffen versucht Dr. Verena Schotters das Kind im Bauch der Patientin zu drehen. Nach der 36. Schwangerschaftswoche, ein paar Wochen vor der Geburt, können Ungeborene mit sogenannter Beckenendlage mittels äußerer Wendung im Leib der Mutter gedreht werden. In 50 Prozent der Fälle gelingt das Wenden und verhindert in fast ebenso vielen Fällen einen Kaiserschnitt.

„Ziel ist immer eine natürliche, vaginale Geburt“, so die Oberärztin, die seit einem knappen Jahr zum Team von Dr. Ralf Dürselen, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Krankenhaus Neuwerk, zählt und damit in ihre Heimat zurückgekehrt ist. Dr. Schotters ist Spezialistin auf dem Gebiet der Perinatalmedizin und speziellen Geburtshilfe. Ihre Expertise hat sie in der größten Geburtsklinik Deutschlands im St. Joseph-Krankenhaus in Berlin-Tempelhof erworben. Von dort bringt sie einen weiteren Schwerpunkt mit, der das Portfolio der Neuwerker Klinik bereichert: Sie war die Stellvertreterin von Prof. Dr. Ute Schäfer-Graf, Leiterin des Berliner Diabetes-Zentrums für Schwangere. „Diese beiden zusätzlichen Kompetenzen bereichern unser Behandlungsspektrum im Bereich der pränatalen Betreuung der Mutter zum Wohl des ungeborenen Kindes“, so Dr. Dürselen.

„Diese Wendung ist reine Handarbeit, doch erzwingen kann man diese Drehung nicht“, so die Expertin. Mutter und Kind müssten mitmachen. Nach jahrelanger Erfahrung spüre sie ziemlich schnell, ob es funktioniert. Dazu legt Dr. Schotters die Hand mit sanftem Druck auf den Bauch, erspürt das Köpfchen und den Po, gibt die Drehrichtung mit dem Druck vor. „Diese ,Behandlung‘ ist risikoarm für die Mutter und das Ungeborene. Sie kann jederzeit unterbrochen und abgebrochen werden und wird niemals gegen den Widerstand des Kindes durchgeführt“, erklärt Dr. Schotters auch den Müttern in einem Aufklärungsgespräch.

Der so genannte Schwangerschafts-Diabetes ist nur nach einer Untersuchung durch den Arzt zu diagnostizieren und bei Nichterkennen mit Risiken für das Kind behaftet. Deshalb gibt es in der Schwangerschaftsvorsorge einen Screeningtest. „Der Schwangerschafts-Diabetes tritt nur während dieser Zeit auf. Die Zuckerwerte bei der Mutter müssen in Relation zu Größe und Gewicht des Kindes gesehen werden, Richtwerte sind zu beachten. Die Behandlung wird individuell auf die Patientin und das Kind angepasst, um das Ungeborene nicht zu gefährden, dazu gehören Diät, Sport und falls nötig eine Insulintherapie“, erklärt die Expertin. Dr. Schotters ist im Team das Bindeglied zwischen niedergelassenen Frauenärzten und Diabetologen.

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Zu ihren beiden Spezialgebieten bietet sie nach Absprache eine Sprechstunde an. Unter Telefon 02161/ 668–2151 ist eine Terminvereinbarung montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr möglich.

(Report Anzeigenblatt)