Wenn die Hüfte schmerzt

Wenn die Hüfte schmerzt

Jährlich werden am Krankenhaus Neuwerk rund 650 Gelenkersatzoperationen an Knie- und Hüftgelenken durchgeführt.

„Stehen, Gehen und Laufen wäre ohne unsere Hüftgelenke nicht möglich. Daher spüren wir sofort, wenn die Hüfte nicht mehr richtig funktioniert“, erklärt Prof. Dr. David Pfander, Leiter des ersten zertifizierten Endoprothetik-Zentrums der Stadt Mönchengladbach am Montag bei seinem Vortrag im Pfarrsaal St. Katharina an der Hülsdonkstraße in Alt-Willich.

Der Gelenkspezialist empfiehlt Betroffenen mit regelmäßigen Beschwerden und Funktionseinschränkungen den Gang zum Facharzt. Dazu zählen etwa Anlaufschmerzen, insbesondere morgens oder nach längerem Sitzen, regelmäßiges Hinken oder Schmerzen in der Leisten- oder Oberschenkelgegend nach körperlicher Anstrengung. „Nur eine genaue Diagnose ermöglicht eine effektive und wirksame Behandlung.“ Die Ursachen von Hüftarthrosen sind zahlreich: von Oberschenkelbrüchen über Infektionen, Vererbung, Durchblutungsstörungen und Fehlstellungen, bis hin zu starkem Übergewicht.

Brüche in Nähe des Hüftgelenkes treten häufig auf. Schon heute werden rund 100.000 Patienten pro Jahr aufgrund eines körpernahen Oberschenkelbruchs operiert – Tendenz steigend. Bis zum Jahr 2050 rechnen Experten mit einem weiteren Anstieg der Frakturen um 150 Prozent. Insbesondere ältere Menschen sind oftmals von diesen Brüchen betroffen, denn im Alter nimmt die Knochensubstanz ab.

Da jede Bruchform anders ist, muss auch individuell therapiert werden: So erfordert der Knochenbruch des Oberschenkelhalses eine andere operative Versorgung als der Knochenbruch unterhalb der Muskelansätze am großen und kleinen Rollhügel. „Wichtig ist, dass die Patienten die für sie optimale Behandlung erhalten, um möglichst schnell wieder auf die Beine zu kommen und beweglich zu werden“, betont Prof. Pfander.

Entgegen häufiger Meinungen ist die Hüftgelenk-arthrose keineswegs nur ein Altersleiden. Bereits ab 35 Jahren beginnt bei vielen Menschen der Gelenkverschleiß, was unter anderem auf Übergewicht oder vorbestehende Hüfterkrankungen zurückzuführen sein kann. „Am besten kann man sich vor Arthrose schützen, in dem man Übergewicht vermeidet, sich regelmäßig gelenkschonend bewegt und gesund ernährt“, erläutert der Klinikdirektor und Chefarzt des renommierten Orthopädie-Teams am Krankenhaus Neuwerk. „Tritt doch eine Arthrose auf, so empfehlen wir eine Stufentherapie.“ Im ersten Schritt versucht man mittels Krankengymnastik und schmerzlindernden Medikamenten, die Beweglichkeit aufrecht zu erhalten.

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⇥Foto: privat
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Ist die Arthrose noch nicht weit fortgeschritten, sind auch gelenkerhaltende Operationen geeignet. „Erst wenn die konservativen Methoden nicht mehr helfen und die Arthrose weit fortgeschritten ist, empfehlen wir ein künstliches Hüftgelenk, um die Schmerzen zu nehmen und die Beweglichkeit wieder herzustellen.“

(Report Anzeigenblatt)