Das Hüftgelenk ist im Alltag ständig hohen Belastungen ausgesetzt: Wenn die Hüfte schmerzt

Das Hüftgelenk ist im Alltag ständig hohen Belastungen ausgesetzt : Wenn die Hüfte schmerzt

Die Hüfte ist ein zentrales Gelenk im menschlichen Körper, das schon beim alltäglichen Stehen, Gehen und Laufen sehr hohen Belastungen ausgesetzt ist. Wie man Hüftschmerzen effektiv behandelt, darüber informierte jetzt Prof. Dr. David Pfander mit einem Vortrag im Gesundheitsforum Niederrhein, das im Pfarrsaal von St. Katharina veranstaltet wird.

„Da das Hüftgelenk eine so wichtige Rolle einnimmt, sind Betroffene durch Beschwerden häufig sehr stark eingeschränkt“, berichtete der Mediziner, der seit dem 1. Juli neuer Klinikdirektor und Chefarzt der Fachabteilung für Orthopädie, Unfallchirurgie und Wirbelsäulentherapie am Krankenhaus Neuwerk ist.

Er kennt die vielfältigen Ursachen: Sie reichen von Oberschenkelbrüchen, über Infektionen, Vererbung und Fehlstellungen bis hin zu Übergewicht. Bei Symptomen wie regelmäßigem Hinken, Anlaufschmerzen, die insbesondere morgens oder nach längerem Sitzen auftreten oder Einschränkungen in der Leisten- oder Oberschenkelgegend nach körperlicher Anstrengung, ist der Gang zum Facharzt erforderlich, denn nur so können die Ursachen abschließend geklärt werden. Denn, das weiß der erfahrene Spezialist Prof. Pfander: „Nur eine genaue Diagnose verhilft letztlich zu einer wirklich effektiven und wirksamen Behandlung.“

Brüche in Nähe des Hüftgelenkes treten häufig auf. Schon heute werden jährlich 104.000 Patienten auf Grund eines hüftnahen Oberschenkelbruchs operiert – Tendenz steigend: Durch die sich ändernde Bevölkerungsstruktur rechnet man bis zum Jahr 2050 mit einem weiteren Anstieg der Frakturen um 150 Prozent. Insbesondere ältere Menschen sind oftmals von diesen Brüchen betroffen, da im Alter die Knochensubstanz abnimmt. Da jede Bruchform anders ist, muss auch individuell therapiert werden: So erfordert der Bruch des Oberschenkelkopfes eine andere operative Versorgung als der des Schenkelhalses. „Wichtig ist, dass die Patienten den für sie optimalen Gelenkersatz erhalten, um schnell wieder auf die Beine zu kommen und beweglich zu werden“, betont der Experte.

Entgegen häufiger Meinungen ist die Hüftgelenksarthrose keineswegs nur ein Altersleiden. Bereits ab 35 Jahren beginnt bei vielen Menschen der Gelenkverschleiß, was unter anderem auf Übergewicht oder bestehende Hüfterkrankungen zurückzuführen sein kann.

„Am besten kann man sich vor Arthrose schützen, in dem man Übergewicht vermeidet, maßvollen Sport wie etwa Schwimmen treibt und sich gesund ernährt“, erläutert der neue ärztliche Kopf des in Mönchengladbach renommierten Orthopädie-Teams am Krankenhaus Neuwerk. „Tritt doch eine Arthrose auf, so schlagen wir eine Stufentherapie vor.“ Diese umfasst im ersten Schritt eine konservative Behandlung. Dabei versucht man mittels Krankengymnastik und schmerzlindernden Medikamenten die Beweglichkeit aufrecht zu erhalten. Ist die Arthrose noch nicht zu weit fortgeschritten, sind auch gelenkerhaltende Operationen geeignet, Entlastung zu schaffen. „Erst wenn die konservativen Methoden nicht mehr fruchten oder die Arthrose weit fortgeschritten ist“, führt der Leiter des Endoprothetikzentrums Mönchengladbach gegenüber den interessierten und betroffenen Zuhörern seines Vortrags aus, „empfehlen wir ein künstliches Hüftgelenk, um die Schmerzen zu nehmen und die Beweglichkeit wieder herzustellen.“

(Report Anzeigenblatt)